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Von Tauben die nie genug kriegen und einfach weiterfliegen!

Welcher Züchter von Wiener-Hochflugtauben kennt sowas nicht, oder hat diese Situation nicht schon erlebt?

Vor allem im Herbst, wo die Tage bereits kürzer geworden sind, kann es eben passieren! Ein schöner, noch sonniger Nachmittag ist halt schon verlockend. Ich weiss es ist vielleicht schon etwas spät, aber ich wage es, meine Tauben noch schnell zu starten. Länger als zwei Stunden werden sie ja kaum fliegen, so meine Überlegung! Und, dann kommt es halt anders als man denkt. 

15:45 Uhr starte ich meinen Stich mit 20 Tauben. Zwei bewährte Tiere sind besendert mit AviRingen. 

Die rotberingte Taube ist nach 3 Std .gelandet und im Schlag eingesprungen. Die Gruppe blau verfolgen wir in meiner Geschichte.

Die Grafik zeigt uns diesen Flug meiner Wienerhochflieger vom 24. Oktober 2024

Wie wir sehen, fliegen sie in eine Höhe von rund 500 m, was an diesem Nachmittag bereits mit Punkt Höhe gleichzusetzen ist. Nach einer länger als erwarteten Flugzeit von 3 Stunden landet der Stich, aber nur fast. Acht Tauben starten durch und erheben sich nochmals, unter ihnen, die Taube mit dem blauen Messring. Der Trupp fliegt nochmals bis zur Höhe von 300 m.


Die Uhr zeigt jetzt 18:45 Uhr, der Minutenzähler der Ihr steht auf 3 Std. und es beginnt auch bereits zu dämmern. Die Gruppe fliegt in wechselnden Höhen, macht aber keine Anstalten zu landen. Nein im Gegenteil, sie zieht immer wieder etwas höher und in der Zwischenzeit ist es dunkle Nacht geworden. Eine neunte Taube, deren Fehlen ich bereits vermutet hatte, gesellt sich zur von unten schwach beleuchteten Gruppe. Danach landen doch drei Tauben bereits in der Dunkelheit, um später in den beleuchteten Schlag einzuspringen. Die restlichen sechs machen  immer wieder Anstalten anzufliegen und ziehen  in  Höhen zwischen 30 und 70 m über die Häuser. Aus Erfahrung weiss ich ja eigentlich, dass ich in solchen Fällen praktisch nie eine Taube verloren habe und am Morgen alle wieder eintrudeln würden. Nun setzt auch noch recht starker Regen ein, ich kapituliere und breche meine visuelle Überwachung des Luftraumes ab.

Ich habe mich schon immer gefragt, was tun Tauben in einem solchen Fall? Fliegen Sie einfach weiter bis zur Erschöpfung, oder landen sie in Kürze auf den umliegenden Dächern. Sicher war ich mir eigentlich, dass sie die Nacht nicht durch fliegen würden. Dann, nach 7 Stunden 30 Minuten Flugzeit, wird aus der blauen zackigen Linie auf meinem PC ein ruhig verlaufender, horizontaler Strich, mit der Höhenanzeige von 40 m. Die Taube sitzt! Irgendwo auf einem Haus am Hang. 40 Meter hohe Gebäude gibt es in unserem Dorf kaum! 

Nun habe ich immerhin eine Antwort auf meine, seit Jahren gestellte Frage!Sicher werden andere, länger fliegende Rassen wie Tippler oder Serben, ohne weiteres auch eine ganze Nacht durchfliegen können. Für Wiener Hochflieger, eine ganz beträchtliche Leistung von der ich so noch nie gehört habe. Also eine weitere, für mich neue Erkenntnis, die ich dank AviRings erleben darf.

Der Morgen danach, 8:00 Uhr, neblig und trüb. Laptop aufgeklappt, Programm gestartet und siehe da die Taube wird mir auf dem Bildschirm angezeigt, in 11 Metern Höhe und aus der Verbindungsstärke zuschliessen sitzt sie in nächster Nähe. Spurt eines alten Mannes die Treppe hoch zur Dachterrasse und siehe, da hockt mein  Täuber 23 A 88 und begrüsst, nicht mich, aber eine eben anfliegende Täubin gurrend und fit, als wäre nichts geschehen.

09:00 alle sechs Spitzensportler sind einzeln zurückgekommen, vor dem Einflug versammelt und begehren Einlass.

Beim Entfernen des AviRings habe ich eine um einiges leichtere Taube in Händen. Heute, zwei Tage später, fühle ich beim Anlegen des neuen Messringes, bereits wieder die gewohnte Muskulatur. Interessant wäre noch das Gewicht vor und nach so einem Monsterflug zu kennen. Und, und, und?

Hauptsache, es ist wieder mal alles gut gegangen. Alle Protagonisten sind, bis auf einen verletzten Fuss, heil zurück. Auch meine Nerven haben den Strapazen, die meine halt doch tollen Tauben ab und zu verursachen, standgehalten!

Trainingsflug meiner Wiener Hochflugtauben mit der objektiven, barometrischen Höhenmessung

Kein Flug unserer Wiener Hochflugtauben ist wie der Andere! Heute war ein ganz Anderer.

Nur, das wird mir eigentlich erst so bewusst seit ich die Flüge aufzeichnen kann. Man sah heute schon in den ersten Minuten, dass die Tauben nicht so zügig  in die obere Höhe steigen wollen.

Die häufigen Angriffe des Wanderfalken in der letzten Zeit tragen leider dazu bei, dass die Tauben verängstigt sind. Nur so lässt sich ihr zögerliches Aufsteigen erklären.

Oft sind sie schon in vier, fünf Minuten nur noch als Punkte sichtbar. Heute lag diese obere Höhe, auch Punkthöhe genannt, bereits bei 400 Metern. Denn von unten, eigentlich kaum wahrnehmbar, lag ein feiner Schleier über unserem Dorf. Dieser beeinträchtigt unsere Wahrnehmung der Tauben natürlich erheblich und zeigt so auch, dass die, bis anhin gängige, visuelle Höhenbeurteilung, eben schon sehr subjektiv ist oder war.

In der Grafik sehen wir unschwer, dass nach 25 Minuten der erste Angriff erfolgt ist.

Die Täubin mit dem roten Mess-Ring, und zwei ihrer Kolleginnen, haben ihr Heil in der Flucht nach unten gesucht. Ein gefährliches Unterfangen! Der Falke ist im Sturzflug ganz sicher schneller als eine Taube, aber nicht unbedingt wendiger. Wir sehen weiter, dass dieses Trio nach ungefähr 50 Minuten gelandet ist, oder sich noch in Dachhöhe herum getrieben hat. Sie sind dann wieder aufgestiegen um alsdann wieder auf dem hohen Haus zu landen.

Anders der Rest des Stiches, ein gutes Dutzend,  ist allmählich aufgestiegen bis auf eine Höhe von 1281 Meter. Bis jetzt wussten wir ebenfalls nicht, was unsere Tauben nach dem Verschwinden in der Unsichtbarkeit so treiben oder eher warum sie sich vertreiben und beeinflussen lassen müssen.

Die zackige Linie die ihren Flug aufzeichnet, lässt vermuten, dass der Falke immer wieder attackiert haben muss.

Der gelbe Messring zeigte mir nun den allmählichen Abstieg des Trupps an. Doch welche Enttäuschung!

Als ich die gelbe Taube zum ersten Mal wieder sichtete, war sie ebenfalls nur von zwei ihrer Kollegen begleitet.

Nach zweieinhalb Stunden liess sich, die wieder erstarkte Gruppe soweit sinken, das die drei auf dem Dach sitzenden Tauben animiert wurden, erneut abzufliegen und aufzusteigen, um sich zur grösseren Gruppe zu gesellen.

Nach der sechshunderter Marke, heute bereits im unsichtbaren Bereich, ging’s dann aber wieder rasant abwärts, was auf erneute Angriffe eines Falken schliessen liess. Zwölf Tauben landeten dann nach 3 Stunden 25 Minuten auf unserem Dach. Bis auf drei Tiere waren alle wieder dazu gestossen.

Diese Neuformierung des Stiches lässt ebenfalls darauf schliessen, dass mehrere Luftkämpfe stattgefunden haben müssen. Auch, weil alle einzeln zurück kehrten.

Eigentlich hatte ich mich für heute schon mit diesem Verlust abgefunden. Aber welche Freude! Bei meiner letzten nächtlichen Schlagkontrolle, waren doch tatsächlich alle Tauben wieder zu Hause.

Ich glaube, ich darf schon ein wenig stolz sein auf meine kleinen, fliegenden Helden!

Bei mir sitzt eine Taube, oder Taube zugeflogen! Was tun?

So lauten die meisten Anfragen, die wir auf unserer Kontaktseite, oder ich privat, erhalten!

Oft handelt es sich um desorientierte Brieftauben, die ihren Heimweg nicht, oder noch nicht gefunden haben. Auch unsere Flugtauben werden durch Greifvögel von ihrem Heimatschlag vertrieben. In Panik flüchten sie aus grosser Höhe und finden dann aus über 20 Km Entfernung, leider oft nicht mehr zurück.

Versuchen sie erstmals die Taube einzufangen. Keine Angst, eine Taube pickt sie nicht, sie dürfen sie ruhig um beide Flügel festhalten. Vielfach geht das einfach bei Nacht, an ihrem finsteren Schlafplatz.

Eine einfache Methode die jedem möglich ist, wäre folgende:  Man nehme einen Wäschekorb aus Plastik, einen ca. 20 cm langen Stock und ein Stück Schnurr.  Wir befestigen die Schnurr am Stock, stellen diesen unter die eine Schmalseite der Wäschezeine und versuchen die Taube, mit dort darunter gestreutem Futter, so zu erhaschen. Ein Oberteil eines Meerschweinchenkäfigs oder eine Harasse dient dem selben Zweck. Dann erst ziehen, wenn sich die Taube mit dem Schwanz nach aussen gerichtet, vollständig unter dem Korb befindet.

Einer Taube auf dem Dach, oder eben noch in Freiheit, können wir auch nicht helfen!

Hier einige Ratschläge, wie sie die eingefangene Taube erstmals versorgen können:

Zur Unterbringung dient ein mit Zeitungen ausgelegter grösserer Vogel-, Meerschweinchen- oder ähnlicher Käfig. Katzenboxe, Harasse oder Schachtel mit genügenden Öffnungen für die Luftzufuhr.

Stellen sie ein Trinkgefäss mit guter Standfestigkeit und mindesten 4 cm Tiefe, zur Verfügung. Tauben trinken Leitungswasser mit tief eingetauchtem Schnabel!

Als Notfutter können sie Wellensittich- Kanarien- und Hühnerfutter anbieten. Auch Reis, Weizen, Mais, wird gerne angenommen.

Ist der Kot der Taube grün, ist sie nicht krank! Dies ist ein Zeichen, dass das Tier lange nichts gefressen hat. Ebenso ein gesträubtes, aufgeplustertes Gefieder, deutet auf Erschöpfung hin. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich selbst mit Endo- oder Ektoparasiten infizieren, dürfen sie praktisch negieren.

Notieren sie bitte die Angaben auf dem Ring, evtl. trägt sie auch einen Ring mit Telefonnummer.

Unter nachstehendem Link finden sie die Herkunft schweizerischer Tauben. Setzen sie sich bitte mit dem Züchter direkt in Verbindung.

www.zugeflogen.contactus.ch/

Trägt die Taube keinen Ring, handelt es sich vermutlich um eine Wildtaube. Hier hilft dann eine Vogel- Wildtierpflegestation weiter. Oft kann auch die Polizei, mit Angaben von Adressen, weiterhelfen.

Ein grosses Problem sind Tauben mit Ringen aus Metall (Aluminium) und der Prägung CH.

Hier handelt sich um inoffizielle Ringe, die in der Schweiz wohnhafte Gruppierungen, leider und unverständlicherweise verwenden. Obwohl sie unter sich organisiert sind, es ist mir aber noch nie gelungen, einen Züchter oder Halter, ausfindig zu machen, schon gar nicht eine Namens-Liste zu erhalten.  Wir würden hier gerne Hilfe annehmen!

Natürlich versuchen wir, uns auch um solche solche Tauben zu kümmern und sie zu versorgen. Es ist leider nicht immer einfach und auch oft mit riesigem Aufwand, auch mit grösseren Fahrstrecken, verbunden.

Natürlich dürfen sie Tauben, unter unserem Kontakt melden. Bitte auch mit Ringnummer und erstellen sie womöglich ein oder mehrere Bilder des Tieres.

Wir sind keine offizielle Vermittlungs-Station für Tauben. Persönlich liegt es mir am Herzen und so habe ich, oft mit Hilfe unserer Mitglieder und befreundeten Züchtern, schon mancher Taube zu ihrem zu Hause, oder im Fall der Alu-Fake-Ringe, zu einer neuen Bleibe verholfen.

Peter Berger

auch Webmaster Vereinigung Schweizerischer Flugtaubenzüchter VSF  www.flugtauben.ch

Nur eine Taube!

Nur eine Taube! So mein Titel! leider tönt es  nicht selten so,  wenn die Rede von meinen Lieblingsvögeln ist.

Nun ein Riesenglück hatte diese Wiener Hochflugtaube, die 3 Km von ihrem Schlag entfernt, in bedenklichem Zustand, von einer tierliebenden, besorgten Dame aufgefunden wurde. Sie hat alles richtig gemacht! Dank Facebook, dem Zugeflogenen-Dienst etc. wurde ich von verschiedenen Seiten angesprochen. So wurde ich, als Züchter dieser Taube schnell gefunden.

Wie auf dem Video zu sehen ist, war die Taube stark traumatisiert und hat einige Verletzungen erlitten. Ich kann nur vermuten, dass sie von einem Habicht oder Sperber angegriffen und verfolgt wurde, dann irgendwo dagegen geknallt ist. Verletzungen an beiden Flügelbug-Unterseiten, lassen darauf schliessen, dass der Raubvogel  auf ihr gestanden ist und bereits an der Tauben zu fressen begonnen hat. Gut zu sehen an der linken Halsseite, dem Schnabel und dem linken Auge.

6 Tage später

Bereits nach wenigen Tagen sind die Verletzungen recht gut abgeheilt. Sichtbar sind noch die zerzausten Federn um die Halsnarbe und leider auch neurologische Störungen, die vom Aufprall oder der Halsverletzung stammen dürften.

Nun sitzt der Täuber wieder bei mir im Schlag, hat sich ein Weibchen  angelacht und fliegt auch wieder recht gut. Für den Freiflug ist er noch nicht fit genug. Draussen würde er zu schnell ein Opfer, der überall lauernden Räuber!

Bedanken möchte ich mich nochmals bei Admira, für ihren fürsorglichen Einsatz und dass sie den Täuber schlussendlich auch noch vor den lauernden Katzen in Sicherheit gebracht hat. Danke auch nochmals den aufmerksamen Facebook-Userinnen.  Die digitalen Buschtrommeln haben ihren Zweck erfüllt.

Herzliche Grüsse Peter

 

 

 

 

 

Standpunkt-Leidenschaft ist unsere treibende Kraft!

Meine Anmerkungen zum nachstehenden Beitrag von Roby Lung! 

Nachdem ich den Beitrag meines Zuchtfreundes Roby Lung in der Rundschau des Deutschen Hochflug Club e.V. gelesen habe, war für mich klar, dass ich diese Zeilen den Besuchern meiner Homepage zugänglich machen muss.  Roby spricht mir total aus dem Herzen und ich fühle eigentlich genau wie er. Dies kommt nicht von ungefähr, denn bei mir fliegen auch Tauben aus seiner Zucht, die ich sehr schätze. Auch sie haben einen tollen Flugdrang und ein sehr gutes Heimfindevermögen, obwohl es sich um eher zierlicher wirkende, aber feine, sehr rassige Tauben handelt, die sehr gut zu meinen Tauben passen.

Mit dem Einverständnis des Autors abgedruckt!     Peter Berger 

 

 

Standpunkt-Leidenschaft ist unsere treibende Kraft!

Jeder Züchter versucht ständig sein Wissen über die Tauben zu erweitern. Eine gute Synthese ist willkommen, ja notwendig, wenn man das Beste aus seiner Lieblingsrasse herausholen will.

Das freie Fliegen ist mit mehr Gefahren durch den Klimawandel verbunden, stärker als nie zuvor und seine Folgen und die häufigen Greifvogel-Angriffe stören ständig unsere besten Pläne.

Deshalb ist es klar, dass jede fliegerische Tatsache schnell in Frage gestellt werden kann. Ich habe mich auf diesen Gegebenheiten eingestellt und bin mittlerweile mit meinen Wiener Hochflugtauben zu mehr Kompromissen bereit. Es ist keine Schande seine verankerten Meinungen, Theorien und Prinzipien zu überdenken. Für eine Betrachtung ohne vorgefasste Meinungen ist eine innere Offenheit notwendig. Lassen wir uns unser Hobby etwa neu erfinden, indem wir neue Energie tanken und über den Tellerrand der Fliegerei hinausschauen.

Es gibt genug Ursachen, die uns zwingen, unsere Entwürfe und Pläne zu ändern. Angefangen mit persönlichen Problemen wie Gesundheit oder aufkommende Altersschwäche des Züchters, ein Umzug, Platzmangel für die Taubenhaltung oder neuerdings diese Corona-Krise, die alles viel schwieriger macht.

Die Jahre vergehen schnell und als „alter Hase“ wird man mit der Zeit den Tauben eher entgegenkommen, wenn man eine Möglichkeit gefunden hat, den Flugtaubensport anders als nach unseren alten Gewohnheiten auszuüben.

Im Jahr 1978 habe ich meine ersten Hochflugtauben, damals Budapester, bekommen und diese etwa 10 Jahre lang gezüchtet und geflogen. Mit mehr Erfahrung und etwas mehr Weisheit habe ich weiter durch den Umgang mit mehreren Hochflugrassen und letztendlich seit zwölf Jahren mit den Wiener Hochfliegern festgestellt, dass es Zeit war, einige meiner alten Theorien zu ändern und sie an die heutige Probleatik im Flugsport anzupassen.

Klimawandel und Greifvögel Das ist das heutige Problem!

Für mich ist es nicht mehr nur die Hochflugleistung mit langen Flugzeiten, um gute Wertungsfluge zu erreichen, aber vorwiegend will ich meine Wiener Hochflieger am Leben halten und dass sie mir durch ihr einzigartiges Flugspiel weiter große Freude bereiten. Das ist mir wichtiger als alles andere.

Gerade, wenn wir es nicht schaffen unsere Hochflugtauben und Kunstflugtauben an diesen Klima-Umschwung und die häufigen Greifvogel- angriffe anzupassen, werden auch die Wiener, die heute am häufigsten geflogene Hochflugrasse in Deutschland und der westlichen Nachbarländer genauso untergehen wie viele andere Hochflugrassen schon untergegangen sind.

Seit längerer Zeit beschäftigt mich diese Problematik. Bei meinen Wienern geht es mir darum ihre Fähigkeit und ihr Anpassungspotential an den Klimawandel und seine 6

erschwerten Wetterbedingungen anzupassen. Plötzlich auftretende, turbulente Thermik, erhöhte, starke Windstärken oder aufkommender Nebel, aufkommende niedrige Wolken, die gerade Hochflieger gefährden, müssen angegangen und ertragen werden. Der Wiener Hochflieger ist eher ein Schön-Wetter-Flieger, sagt man, aber meine müssen auch unter schlechteren Verhältnissen fliegen. Bei sehr starkem Wind und strömendem Regen bleiben die Tauben allerdings im Schlag.

Gleichzeitig ist mir bewusst, dass die Tauben ständig den Angriffen des Wander-Falken ausgesetzt sind. Es ist oft ein Dilemma sie herauszulassen, aber das Prinzip ist, dass sie trotzdem unter diesem Druck fliegen lernen, so gut es ihnen eben möglich ist. Nur diejenigen, die begabtesten und schlauesten, die diese Prüfungen ohne Zwischenfälle eine ganzes Flugjahr überstanden haben, kommen in die Zucht.

All diese Elemente sollten in Zukunft bei unseren Auswahlkriterien unbedingt berücksichtigt werden. Die Greifvögel stehen unter Schutz und dies muss respektiert werden. Aber was tun? Ich habe mich seit Jahren ernsthaft der Schulung meiner Wiener Hochflugtauben zugewandt, deren Ziel es ist, die Selbstverteidigung durch das instinktive Antizipieren der Greife zu fördern und durch die Flucht, die einzige Abwehrmöglichkeit für die Tauben. Das Glück ist, dass diese Rasse gut dafür geeignet ist. Gerade ihr nervöses Wesen macht sie sehr aufmerksam für jeden Vogel, der durch den Himmel zieht. Ganz besonders reagieren sie auf den von ihnen gut gekannten Wanderfalken mit seinen Tricks, was sie direkt Hochschießen lässt, um sich über dem Falken zu halten, damit seine Lieblingstaktik von oben in den Taubenschwarm runterzustoßen, dadurch vereitelt wird. Die „zweite Karte im Ärmel“ der Wiener ist ihr zackiges und wildes Links-Rechts-Fliegen, das sehr gut zur Abwehr des Falken geeignet ist, auch wenn der Falke es darauf anlegt nur einer abgesprengten Taube hinterher zu jagen. Alles ist nicht vermeidbar. Wenn der Falke den Schwarm überraschen kann, fallen jedes Jahr Tauben, obwohl die natürliche Auslese existiert, auf dem Ehrenfeld des Kunstflug- und Hochflugsports ihm als Opfer zu. Gerade ist die Selbstverteidigung, das Flüchten, sehr schwierig, für viele Kunstflugtauben ist dies noch schwieriger, die durch ihre Akrobatik etwas gehindert sind. Auch langsam fliegende, seglerartige Hochflieger sind davon stärker betroffen.

Mein Ziel bis heute war oder ist die Auswahl derjenigen Tauben, die immer effizienter in Bezug auf Qualität und Häufigkeit der akrobatischen Figuren oder bei den Hochfliegern immer längere Flugzeiten erreichen, was unsere Tauben im Endeffekt stärker fördert. Sollten wir den Trend umkehren und die Auswahl von Tauben bevorzugen, die weniger zu rasseigener Akrobatik neigen und mit einfacheren, vielleicht kürzeren Flugzeiten arbeiten, die es ihnen ermöglichen, ihre Sinne besser zu kontrollieren? Sollten wir bei Hochflugtauben nach kürzeren Flugzeiten suchen, um den Himmel schnell wieder zu verlassen? Oder sie zu Kirchturmhöhe fliegende Tauben umschulen? Dies alles wäre fast logisch, widerspricht aber dem reinen Sportgedanken und der immer höher geforderten Leistung, besonders für Flugwettbewerbe.

So wie ich von den Vorteilen der Spezialisierung überzeugt bin, habe ich die Wahl getroffen, mich intensiv nur noch mit den Wiener Hochflugtauben zu beschäftigen. Ich arbeite mit einer ersten Linie eines saarländischen, bekannten, heute verstorbenen Meisters der Wienerhochflugszene, Karl Kombach, und gleichzeitig mit einigen Tauben, die auf Tauben aus Wien zurückgehen. Eine dritte Linie kommt von einem Spitzenzüchter in der Schweiz, Peter Berger, die ich später erwarb. Dieses Jahr bin ich mit der ersten Linie in der 12. Generation, ohne Einkreuzung fremder Tauben. Linienzucht, gemäßigte Inzucht ermöglicht es, die Kombinationen von Genen festzulegen, die uns interessieren. Mit drei Linien unterschiedlicher Herkunft, aber identischen Leistungen, gibt es die Möglichkeit bei Bedarf, eine Sorte mit der anderen 7

erneut zu verbessern. Das Einführen von Tauben anderer Herkunft kann das genetische Gleichgewicht meines Gesamtstammes destabilisieren oder versteckte Krankheiten einführen.

Solange meine Tauben nach meiner Vorstellung fliegen, die ich von einem Wienerflug habe, gibt es keinen Grund etwas zu ändern. Ich kenne die Flugfähigkeit meine Wiener gut genug, um wissen, was in ihnen steckt. Deshalb, wenn sie mal weniger gut fliegen, egal aus welchem Grund, hindert es mich nicht, doch gut darüber hinwegzuschauen.

Zugegeben, die große Höhe liegt mir vorwiegend am Herz! Das ist Teil des Spiels. Das Adrenalin steigt, wenn sich der ganze Stich in winzige Pünktchen verwandelt, die Wolken begrenzt oder am blauen Himmel flimmernd leuchtet. Alle Hochflugfans kennen dieses Gefühl!

Dagegen gefällt mir das unsichtbare Fliegen nicht so sehr, außer zu wissen, dass meine Tauben hoch oben stehen, das Ganze ist uninteressant, wenn man nicht zumindest ein kleines Flimmern erkennen kann und noch weniger, weil man überhaupt nicht weiß, was sie da oben treiben. Sind sie wirklich noch über uns im Unsichtbaren oder sind sie zur Seite im Unsichtbaren abgetrieben?

Die geistige Verfassung

Es ist erfreulich, wenn man seine Tauben so weit hat, dass sie täglich und regelmäßig hochfliegen. Ich habe viele Sachen mit den Tauben ausprobiert, Fehler gemacht und den Preis dafür bezahlt, aber ich hatte auch gute Erfolge.

Heute richtet sich mein Interesse mehr auf unkonventionelle Dinge bei den Tauben, zum Beispiel beobachte ich die geistige Verfassung, die Mentalität, die Moral und der Zusammenhang mit dem Hochfluggeschehen und der Flugleistung. In Gesprächen oder in der Literatur wird wenig, fast nie über geistige Verfassung bei den Tauben gesprochen. Komisch ist nur, wenn man dieses Thema bei einfachen Tauben erwähnt, wird es kaum seriös angesehen und lässt manche Sportfreunde schmunzeln. Bei menschlichen Athleten, die einen Sport ausüben, ist der Moral von größter Bedeutung. Das ist die reine Tatsache, eine Realität, die jeder gute Trainer zu schätzen weiß.

Warum sollte es bei den Flugtauben anders sein?

Alle Tauben sind sensibel und lassen sich leicht beeinflussen, also nutzen wir diese Gelegenheit durch unsere Aufmerksamkeit und gute Pflege, um unsere Lieblinge zu konditionieren und zu stimulieren. Gut im Kopf, gut im Körper werden die Akrobaten ihren Kunstflug euphorisch und die Hochflieger ihre Flüge viel nachhaltiger ausführen als eine gestresste und demoralisierte Taube oder einfach nur durch unangepasste Haltung unlustige Taube.

Die gesuchte und wertvolle Hochform kann schwankend sein, und dafür gibt es viele Gründe, aber kein vorgefasstes Schema. Wenn die Moral stimmt, schrecken die Wiener nicht schnell vor Thermikströmungen zurück, aber doch hier lauert die Gefahr, dass der ganze Stich in einen Abdreh- oder einen Abschiedsflug übergehen kann. Ihre Entschlossenheit zeigt, dass sie die gute und angepasste Flughöhe zuerst suchen, um unnötig ihre Energie zu verschwenden, um Kraft zu sparen und im Endeffekt den Flug besser durchzustehen.

Man kann auch vermuten, dass gerade die Suche nach der richtigen Höhe dazu führt, dass manche Hochflugtauben mehrmals die Höhe wechseln bis sie die gewünschte Zone gefunden haben und dort verweilen. Es ist also nicht unbedingt so, wie wir oft glauben, ein Mangel an Willen oder Form oder eine Frage der Fütterung, wenn sie nicht gleich von A bis Z in Oberer Höhe fliegen.

Bei den Wienern wird oft behauptet, dass ein Abdreh-Flug auf ihre Nervosität zurückgeht. Für mein Verständnis hat diese Rasse nun viel Temperament, was aber mit Nervosität direkt nichts zu tun hat.

Der schnelle und sehr lebhafte Flug, eher bei den Stilfliegern, wie man so sagt, kann leicht als nervös bezeichnet werden. Wirklich nervöse Wiener werden explosiv, weil sie Angst vor etwas haben, vor dem Falken oder anderen Ursachen und sie fliegen dann ganz anders.

Nur ein aufmerksamer Beobachter, der diese Rasse gut kennt, wird merken, dass etwas nicht mehr am Synchronismus des Fluges stimmt, an der Flugharmonie oder er merkt den schlechten Zusammenhalt des Stiches. Die Flügelschlage können etwas zottelig werden und der ganze Stich kann in manchen Fälle ein „Kesseln“ zeigen oder ein stürmisches „Gerade-aus-fliegen“ ähnlich wie ein durchdrehendes Pferd.

Unter der Einwirkung von Stress wie bei einem Angriff, knallen einige Tauben aus dem Stich und verlassen das Flugfeld während andere, die sich besser beherrschen, nicht aufgeben, höher steigen und weiter fliegen. Abgesprengte Wiener finden sich oft wieder zusammen und werden sich gegenseitig beruhigen, indem sie weiter fliegen können… oder auch landen.

Natürlich macht ein Angriff sie sofort nervös, aber der Stress lässt eigentlich schnell nach. Ich habe den Eindruck, dass diese Tauben glauben, sie seien souverän am Himmel. Entweder sind sie ohne Bewusstsein oder sie sind völlig hemmungslos.

Auf der anderen Seite wird eine Katze, die auf dem Dach ihres Taubenschlags herumläuft, den Ausflugkasten näher untersucht oder gegen den Zaun der Voliere springt, sie in größte Panik versetzen, obwohl der Schlag sie schützt und die Gefahr kein direktes Risiko darstellt. Infolgedessen hatte ich schon Tauben gehabt, die sich nicht mehr trauten auf dem Schlagdach zu landen und lieber zwei Tage draußen sitzen blieben bis der Hunger sie wieder in den Schlag getrieben hatte.

Als aufmerksame Beobachter müssen wir uns den Tauben zuwenden und auf sie letztendlich hören, denn unbestreitbar sprechen unsere Tiere durch ihr Verhalten im Schlag und am Fliegen zu uns. Die schlechte Flugform, die sogenannte Missform, hat verschiedenen Ursachen, kann aber ein erstes Zeichen zur Änderung des Wohlbefindens der Tauben sein. Es soll auch nicht gleich heißen, dass eine Krankheit unterwegs ist, aber diese Möglichkeit besteht besonders bei zugekauften Tieren oder mit zugeflogenen Tauben, immer häufiger mit verirrten Brieftauben, denen gegenüber ich größtes Misstrauen hege, gerade weil ich schon einmal vor vier bis fünf Jahren schlechte Erfahrungen mit in den Schlag eingesprungenen und erkrankten Brieftauben gemacht habe.

Ein Virus Zeitraum.

Bei Tauben ist es nicht immer einfach zu entscheiden, was zu machen ist, wenn eine Krankheit ausbricht. Empfehlungen sind manchmal nützlich, haben aber ihre eigenen Grenzen. Dennoch muss man eine dringende Lösung im Fall einer Virus-Erkrankung finden. Jeder verlorene Tag oder Stunde kann die Folgen einer Krankheit noch verschlimmern. Anstatt Zeit damit zu verschwenden nach unterschiedlichen und phantasievollen Meinungen nach links oder rechts zu suchen, ist es am besten, sofort einen für Taubenpathologie zuständigen Tierarzt oder ein auf Tauben spezialisiertes Labor zu konsultieren, die eine korrekte Diagnose stellen und die richtigen Medikamente oder Impfstoffe gleich liefern, um die festgestellte Krankheit zu bekämpfen.

Kurz gesagt, ich bin nicht und spiele nicht den Tierarzt, denn ich habe keine Kompetenz dazu, aber als einfacher Züchter und Pfleger kann ich nur feststellen, dass wir und unsere Tauben in einer Viruswelt sonders gleichen leben.

Für uns selbst haben wir unter anderen die Corona Krise und die Covidvarianten und die festgestellten Tragödien bei vielen Leuten oder Familien. Zum Glück gibt es die Möglichkeit der Impfung. 9

Bei den Tauben nehmen die Virus-Erkrankungen überhand, so dass man die Krankheitserreger wie Trichonomase, Coccidiose, Würmer befall, wenn man diese nicht überhandnehmen lässt, eher als Kleinigkeit bezeichnen darf, wenn man das so sagen kann im Vergleich von Virus-Infektionen, die gleich schlimme Folgen wie Todesfälle bei den Tauben haben. So ist die Paramyxovirus/ Newcastle-Krankheit und das Impfen gegen diese Krankheit, die uns heute gut bekannt ist, und gar eine Pflicht in den Taubenbeständen geworden ist. Es ist eine Weile her, dass das Typ 1 aufgetreten ist, Jungtauben-Krankheit genannt, weil dies Jungtiere von 3 bis 6 Monaten betroffen hat. Weiter kam der Typ 2, der auch erwachsene Tauben infiziert.

Die nächste Variante, Immun suppressive Circoviren, betrifft alle Tauben allen Alters und Konditionen, aber wird oft noch aus Bequemlichkeit Jungtauben-Krankheit genannt. Dieser Circovirus ist hartnäckiger und taucht jedes Jahr in vielen Zuchten einmal auf. Der zuletzt aufgekommene Gastro-Enteritis Rotavirus wurde 2016 in Australien entdeckt, welcher von Wildvögeln anscheinend auf Brieftauben und Haustauben übertragen wurde und 2017 in mehreren europäischen Ländern nachgewiesen wurde. Antibiotika sind gegen diese Viren unwirksam. Ich glaube schon, dass die Tierärzte recht haben, dass nur ein wirksamer Impfstoff als Vorbeugung dient, um diese Viren zu bekämpfen, sie zu bremsen oder zu stoppen. Die größte Aufmerksamkeit muss uns dazu animieren in- dem man täglich ein Auge über seinen ganzen Taubenbestand im Schlag wirft, um gleich zu sehen, wenn etwas nicht stimmt. Eine gesunde Taube im Körper und im Kopf sucht Kontakte, kommt einem entgegen, zeigt Freude uns gegenüber und ist neugierig auf alles. Spontan werden die Hochflieger mit Schwung und Kraft schnell hochsteigen und die Kunstflugtauben ihre Schau vorbildlich ausüben.

Die Sporttaubenpraxis entwickelt sich laufend weiter und bleibt vor allem eine Inspirationsquelle für die Enthusiasten, die wir sind und diejenigen, die es bleiben wollen. Das macht unser Hobby attraktiv, interessant und schön. Unsere Flugtauben sind es wert, dass man sie mit Sorgfalt behandelt und ihre Moral bewahrt. Die Tauben sind alle unterschiedlich im Charakter, im Ausdruck, in der Haltung unterschiedlich, aber alle sind sensibel und entwickeln ein gutes, uns dankbares Verhalten. Sie zeigen gern einen guten Willen unter einer Bedingung: Hinwendung und Beobachtung vom Züchter und Trainer, der Verstand dafür hat.

Roby LUNG, Ingwiller /Elsass

Fulminanter Einstieg in die Flugsaison 2020

17 Wiener Hochflieger in Punkthöhe. Aufnahme Iphone 11 Pro 10-fache Vergrösserung!


Nachdem meine jungen, 7-wöchigen Wiener Hochflugtauben, drei doch schon spektakuläre  Flüge gezeigt haben und ich in meinem Umfeld davon erzählt habe, meinte Samu Baumgartner, mehr spasseshalber: „Willst du ihren Flug nicht schon mal werten lassen?“ Ja, warum eigentlich nicht! Wäre mal ein Novum mit so jungen Tauben! So meine Entgegnung!

Also habe ich Wertungsrichter Samu, auf  den Mittwoch, 6. April für 14.00 gebucht.  Pünktlich wie versprochen, um 13.45 Uhr erschien er auch bei mir. Kurz darauf, ein zweiter Glockenzug!  Ein Überraschungsgast!  Unser Präsident und ebenfalls Hochflugrichter hat mir,, mit seiner Präsenz eine riesige Freude bereitet. Toll, dass du den Weg aus der schönen Innerschweiz auf dich genommen hast.

14.14 Uhr startete ich meine Tauben, oder meinte sie zu starten! So junge Tauben setzen sich halt noch für einen Moment auf’s Dach, was bei mir nicht so programmiert war.  So musste ich sie zum Start auffordern. Innert 7 Minuten erreichten sie bereits die obere Höhe. Jedenfalls wurden es spannungsgeladene Minuten und dann sogar Stunden. Nach längerer  Verabschiedung des Stiches, in den mit Wolken durchzogenen Himmel, sprich ins Unsichtbare, meldet sich unser Zuchtfreund Christian aus dem Nachbardorf, per Telefon.

Taubenkasper, Inhaber der Beobachtungsstation Süd!
Experte Taubenkasper, Inhaber der Beobachtungsstation Süd!

 

 

 

 

 

 

 

Er berichtete, dass meine Tauben über seinem Haus in Punkthöhe fliegen würden, als würden sie ihm gehören. (So junge Tauben streifen eben noch gerne durch die Gegend) Er rapportierte uns ebenfalls eine Wanderfalken-Attacke, die wir von unserem Standort hinter den hohe Häusern nicht mitbekamen.

Typische Stellung für Wertungsrichter! Zu finden waren die Tauben einfach nicht! (Archivbild)

Die Tauben, wenigsten diejenigen, die noch vorhanden waren,  schlossen wieder zu einem Stich zusammen. In unserem Blickfeld erschienen sie dann wieder, aber erst eine Stunde später. Immer noch in Preishöhe! Nach abermaligem Entschwinden, erneute Sichtungsbestätigung von unserem „Aussendienstmitarbeiter“ in Zunzgen.  Einige Zeit darauf erfolgte ein zweiter Angriff des Wanderfalken.  Nach über 2 Stunden Flugzeit, erschienen dann 5 Tauben des abermals zerrissenen Stiches und liessen sich tiefer fallen. 4 weitere Himmelsstürmer fielen aus dem Blau des Himmels, der inzwischen wolkenlos geworden war und vereinten sich zu einer Gruppe, die gerade noch die halbe Anzahl Tauben der Start-Mannschaft aufwies. Mit der Landung des kleinen Trupps endete der Flug nach 155 Minuten.

Gewertet wurde ein gültiges Resultat mit

692 Punkten, 155 Min. und einem Index von 4.46 

Leider muss ich, am Folgeabend immer noch 4 Tauben als vermisst melden! Ein zu hoher Preis, der mich schmerzt! Obwohl der gleiche Flug, ein Training ohne Wertung, genau gleich abgelaufen wäre!

Der Rest der tapferen Täubchen nach dem Flug! Noch in der Dämmerung und am Morgen sind fünf eingetroffen. Leider vermisse ich 4 Tauben!

 

Tauben-Erlebnisse in der Saison 2019 von Peter Berger!

Besonderheiten meiner Taubenflüge 2019

Wenn ich die Zeilen von Roby Lung über seine Flugerfahrungen und Abschiedsflüge, wie er sie nennt, nochmals übergehe, so kommt mir doch auch einiges in den Sinn, was sich in diesem Jahr auch bei meinen Taubenflügen, nicht wie gewohnt, zugetragen hat. Es veranlasst mich, meine Gedanken dazu, nieder zu schreiben.

Obwohl mein Zuchtierbestand, bzw, die Zusammenstellung der Zuchtpaare, für 2019 praktisch unverändert blieb, ich also mit einer homogenen und der, dem Vorjahr ähnlichen Jungmannschaft rechnen konnte, zeigten doch schon die ersten Jungtauben eine extreme, wirklich ungewohnte Fluglust. Während all den Jahrzehnten waren meine Erfahrungen so, dass Jungtauben, nachdem sie den Truppflug beherrschten, die ersten Tage grossräumig umherstreiften um dann allmählich ihre Hochflüge zu beginnen und zu steigern.

2019 war alles anders. Kurz nach der Eingewöhnungsphase zogen die heurigen  Jungwiener sofort hoch, wie ich es sonst nur von erfahrenen Tauben gewohnt war. Auf den noch „leichten Flügeln“ liessen sie sich hochtreiben. Selbst bei gut eingeflogenen Jungtauben, macht mich solches Verhalten stutzig, führt doch zu rasantes Aufsteigen  nicht selten zum Abdrehen, also Verschwinden des gesamten Stiches, auf Nimmerwiedersehen. Meine persönlichen Sensoren schrillten auf Alarmstufe rot!

Obwohl ich weiss, das Wiener auf jegliche Art von Dropper nur wenig, oder gar nicht reagieren, entschloss ich mich, meine Mischlinge aus Felsentäubern x Wiener Hochflugweibchen zu starten. 

Vorausschicken muss ich, dass ich ein persönliches Projekt mit Felsentauben am Laufen hatte und noch habe. Obwohl ich absolut kein Befürworter von Kreuzungstauben bin, züchtete ich diese Mischlinge bereits im Dezember. 2 überzählige Felsentäuber paarte ich mit Wienertäubinnen um Erfahrungen über das Verhalten und die Flugeigenschaften solcher Mischlinge zu machen.  Ich war oder bin ab der Flugleistung dieser Nachzuchten, angenehm überrascht. Sie waren schon früh, brillante Hochflieger. Die Flug-Gene der Wiener drückten eindeutig durch, gepaart mit der Wildheit ihrer blauen, eben wilden Väter.  Zudem sind die silbernen Schimmel, mit ihrer aufrechten Haltung, dem Erbe der Mütter, erst noch schön anzusehen. Alle einheitlich was Farbe und Figur anbetrifft. Bei ihren höchsten einstündigen Flügen, verlor ich sie jedoch nie aus den Augen und sie erwiesen sich als zuverlässige Flieger, auch im kleinen Verband.  

Für einen Rettungsversuch kamen mir nun, diese bereits erfahrenen Tauben, wie gewünscht. Nach ihrem Start, zogen auch sie schnell in die Höhe und die über ihnen kreisenden Jungtauben reagierten wie ich es erhoffte. Jedenfalls liessen sich diese 25 Piepser herunterziehen und vereinten sich mit den „Rettungstauben“ Es besteht ein Video auf  YouTube:   

https://youtu.be/2KU2rVcvODg  

welches diese erfolgreiche Aktion dokumentiert. Wie dieser Flug sonst ausgegangen wäre, darüber kann ich nur spekulieren. Nicht auszudenken, wenn ein Wanderfalke in dieser Höhe dazwischen geschossen wäre und diese noch sehr jungen Tauben verjagt hätte.

So endete ein Flug, der ungewohnten Art immerhin positiv!

Auch bei der späteren Brut konnte ich den selben fast unnatürlichen Aufwärtsdrang feststellen.

Als Gegensatz erhielt ich Anrufe von Zuchtfreunden, die Erfahrungen mit nicht hochsteigenden Tauben machen mussten und mich um Rat baten. Hier jeweils Ratschläge zu erteilen, ist so ziemlich ein Ding, der Unmöglichkeit. Vor allem, weil es sich um Tauben handelt, die nicht aus meiner Zucht stammten. Unterschiedlicher können ja unsere Sorgen nicht sein!

Bei meinen Tauben weiss ich, dass sie exzellente Hochflieger sind, sie haben es ja vielfach bewiesen, durch gute Resultate und durchaus zufriedene, spätere Halter meiner Nachzuchttauben.

Aber 2019 war alles ausser der gewohnten Norm! Nach dem rasanten Aufstieg blieben die Tauben, mittlerweile wie besagt 2 Stiche à ca. 30 Tauben, oft weg.  Eine, zwei Stunden unsichtbar, je nach Wetterlage, im blau oder grau des Himmels verschwunden. Meine Nerven wurden oft recht überstrapaziert, obwohl ich meinen Tauben-Typ als sehr zuverlässig kannte. Sie kamen selten, wie ich es gewohnt war, geschlossen zurück. Meistens in nur kleinen Gruppen oder einzeln, rasend schnell auf den Schlag fallend. Von meinen beiden Stichen verlor ich innert einer Woche je 5 Tauben, die wirklich abgedreht sein mussten. Oft dauerte es 2 Tage bis alle Tiere wieder da waren, Eine einzelne Taube konnte ich in 50 Km Entfernung, bei einem Brieftaubenzüchter, abholen. 

Ab und zu kehrten auch verletzte Tauben zurück! Ganz sicher das Werk eines Falken, der sein Revier weit weg haben musste. Gesehen habe ich ihn eigentlich nie, weil sich immer alles in grosser Höhe und erst nach längerer Flugdauer, abspielte. 

Anfang Juni gelang es uns, einen gültigen Wertungsflug zu protokollieren. Samu Baumgartner, der zufällig bei mir vorbei schaute, konnte ich überreden, einen als Trainings-Flug gedachten Flug, zu werten. Es wurde ein mittelmässiger, eben Alltags-Flug, aber immerhin, er zählte für die Meisterschaft. Dazu mit noch wirklich jungen Tauben. Es sollte mein einziger Wertungsflug für 2019 bleiben,

In der Zeit danach, wurde es sogar unmöglich, die Tauben fliegen zu lassen. Ein Falkenpaar patrouillierte dauernd in unserer Umgebung. Das Weibchen war sehr aggressiv und trotzdem, hielten sich die Verluste in Grenzen. Aus meiner Absicht im November-Dezember noch, wie üblich, einen Flug abnehmen zu lassen, musste ich, trotz der oft guten Wetterbedingungen, wohl oder über verzichten. Auch jetzt noch, gegen Ende des Jahres, schaut das Falkenweib täglich vorbei und überfliegt meine, Freiflug geniessende Felsentauben. 

Aber immer noch versuche ich die Gründe, die zu den aussergewöhnlichen Hoch-Flügen geführt haben zu eruieren. Hätte unser Zuchtfreund Roby Lung nicht praktisch gleiche Erfahrungen gemacht und davon berichtet, Hätte er nicht gleiche Taubenstämme wie ich, ich hätte das Flugjahr, ohne weitere Gedanken daran zu verlieren, abgehakt. 

Lange dachte ich an die Nackentropfen, die ich meinen Tauben, nach einer Milbeninvasion im Juni, verpasst habe. Wäre es möglich, dass das Nervengefüge der jungen Tauben dadurch beeinflusst wurde. Ich weiss es nicht! Unser hochgeschaukeltes Klimaproblem will ich jetzt nicht auch noch hinzu ziehen und verdammen! Sicher könnten Luftschichten, mit starken Temperaturdifferenzen, ein Grund gewesen sein. 

Wir werden es vermutlich nie genau wissen! Aber ich freue mich auf den nächsten Frühling, wenn wieder eine Wolke junger Wiener Hochflugtauben, über meinem Haus ihre Schwenker und Kreise zieht.

Peter Berger

Flugsaison 2019, Hitzewelle und Abschiedsflüge! Ein Bericht von Roby Lung.

Ein Bericht zu einer doch speziellen Flugsaison, von unserem Zucht- und Vereinsfreund  Roby Lung Ingwiller / Elsass!

Diese Flugsaison 2019 war von der Wetterlage eigentlich ganz gut: Sonne, blauer Himmel, gute Thermik fast von April bis Ende September. Ein tolles Verhältnis  zum Fliegen außer ein nasser Oktober der sich teilweise im November fortsetzte. Die Hitzewelle hat sich wochenlang hingezogen, was lästig sein kann, mit Konsequenzen für manche menschlichen Organismen, wie auch für unsere fliegenden Tauben. Tatsache bleibt das eine anhaltende  Hitze aufgrund von Sauerstoffmangel, ein Formfresser sein kann für Sportstauben.  Umso vernünftiger ist es in diesem Fall, die Tauben frühmorgens in die Frische freizulassen. Die Wiener vertragen eigentlich die Hitze gut und haben sich deshalb während der dicken Hitzewelle bei uns im Elsass gut durchgeschlagen, außer der Flugzeit die nicht schlecht war aber auch nicht die Beste, im Vergleich was sie sonst zeigten.   2019 hat mir mehr emotionale Ladung gebracht als jede andere Flugsaison in den letzten 10 Jahren. Besonders die extreme Flughöhe  an jedem Flug vom Frühjahr bis Ende Sommer war für meine Vorstellung das Beste was meine Tauben an klassischen Wienerflügen gezeigt haben: Schnelles aufsteigen  auf Punkthöhe, harmonisch und   eleganter, beweglicher Flug,  mit werfen, und kantiges links-recht fliegen. Es sind genau diese Original- Eigenschaften die ich sehr zu schätzen weiß. Manche ,Züchter legen keinen Wert auf diese “Stilelemente“, oder sagen es, weil ihre Wiener Stämme das nicht so perfekt zeigen wie gewünscht. Andere wiederum Denken eher an Leistung und legen mehr Wert auf lange Flugzeiten und benutzen dafür Langflugwiener. Jedem seiner Sache!  Persönlich ist es für mich schon eine Weile her,  dass ich hinziehende, lange Flugzeiten von 5 Stunden und mehr nicht mehr mag. Besonders nicht bei meinen Tauben weil ich mich sonst nicht genug konzentrieren kann auf die reine Flug-Ästhetik. Gerade das, was mir eben am besten gefällt, bei dem Wiener Hochfliegern. Deshalb war es auch der Grund, warum ich  mich von meinen Ciung Hochfliegern getrennt  habe und keine Budapester mehr züchte und fliege, wie in den 1980er Jahren.      

Jeden Tag konnte ich während der Hitzewelle bereits um 6h30 ein Team hochjagen. Die Tauben waren die Hälfte der Flugzeit in Punkthöhe  und flogen  um die 2 bis  2 ½ Stunden  aber weniger  als die 3 bis  3 ½ Stunden, was sie sonst in der Lage sind,  zeigen können. Warum das dieses Jahr so war, kann ich nicht genau erklären, Hitze? Fütterung? Das Abbauen der Tauben nach dem ersten Abschiedsflug vielleicht eher ?  Immerhin  habe ich doch 3 Preisflüge gemacht die mir, vom Flugverhalten, sehr gut Gefallen haben. Das schnelle Aufsteigen in 5 Minuten und  die große Höhe hat wunderbar gestimmt, nur die Zeit war  knapp für einen ersten Platz im Wettbewerb. Das gehört auch zum Preisfliegen denn es kommt vor, dass die Umstände nicht immer zu einem extra Ergebnis führen. Wer Hochflug sagt, spürt Adrenalin. Es ist  ein Glück, wenn alles gut abläuft. Wenn die Tauben täglich extrem hoch gehen macht mir das natürlich Freude. Aber wenn die auch noch unsichtbar werden, (was ich besonders hasse und  fürchte). Wenn ein Abschiedsflug  am Horizont steht, stresst mich das, und dann bekomme ich es manchmal mit der Angst zu tun. Um Angst zu haben, muss man etwas Gutes  zu verlieren haben. In meinem Fall war es ein ganzer Stich von 26 Elite-Tauben in Vorbereitung zum Preisfliegen,  mit der ganzen Arbeit im Hintergrund. Deshalb musste ich mein Management überprüfen, indem ich mir überlegte, mit welchen Mitteln ich meine Tauben in sichtbarer Höhe halten kann. Auch die verschiedenen Aspekte des Warum und Zustandekommens dieses ersten Abdrehfluges zu verstehen, wenn Überhaupt was zu verstehen ist! Wahrscheinlich muss ich das nicht gut kapiert haben, denn  5 Wochen später hatte ich einen zweiten Abdrehflug. Besser gesagt ein Wegfliegen, denn  der Verluste von 4 tauben war eigentlich gering.   Es war doch ein Schock.  Deshalb habe ich ab dann ständig versucht, meine Tauben mit verschiedenen Mitteln zu bremsen.  Das unsichtbare Fliegen in gewissen Momenten  hat mich besonders  geärgert. Ich habe keine Freude daran  und hasse wenn meine Tauben unsichtbar herumwandern. Mein guter Freund  Dr Thierry Roy, Tierarzt, der auch Wiener fliegt in Martigues / Sud Frankreich ist einer der besten Flugtauben-Kenner Frankreichs  und Autor des Buches“ Die Kunstflug und Hochflugtauben“ ( Les pigeons de vol acrobatique et de haut vol). Er sagte mir, dass wenn seine Wienern sich unsichtbar aufhalten, droppt er sie sofort herunter, mit 15 spielende Kelebek, was  einwandfrei funktioniert.      Aus Tradition  habe ich noch nie Dropper eingesetzt um Hochflieger anzulocken aber ich fand den Gedanken eigentlich sehr gut.  Ein abdrehendes Taubenteam, egal ob es sich um 3  oder um 30  handelt, egal aus welchem Grund, ob die Tauben verloren gehen, oder teilweise mit Glück zurückkehren, hat immer was mit der Flughöhe und der großen Form  zu tun, denn normalerweise hauen die Tauben nicht ab. Die Greifvogel-Verfolgung kann man auch als Grund dazuzählen.   Eigentlich habe ich noch nie viele Abschiedsflüge  gehabt vielleicht 2 -3 in den letzten  10 Jahren. Diese Flugsaison  hatte ich 2  innerhalb  5 Wochen und fast einen Dritten im Oktober

Ein Teil der 26 Wiener (4 Monate alt) der Krombach- Linie, kurz vor dem 1. Abdrehflug!

1. Abdrehflug:      12. Juni 2019 starte ich 26 meiner Wiener, Abstammung Krombach, morgens  um 6:45. Die steigen  innerhalb 5 min in Oberluft und zeigen den klassischen links, rechts Zickzack- Flug. Sie behielten diesen Rhythmus etwas über 1 Stunde, aber ich spürte, wie sie dann sehr nervös wurden und dann immer höher und weiter in die Ferne zogen, bis  sie endgültig verschwanden.  Das einzige, was ich sagen kann, ist, dass sie eng gruppiert waren  und nicht verstreut wie bei einem Angriff.  In diesem Fall  schaue ich immer nach der Stelle, an der sie zuletzt aus dem Blickfeld verschwanden und habe den Eindruck gehabt einen Raubvogel gesehen zu haben, aber wegen der Entfernung würde ich das nicht schwören. Trotzdem habe ich den ganzen Tag, keine einzige Taube mehr gesehen. Am Abend kehrten 7 Tauben getrennt zurück. Am nächsten Tag 3 Tauben und danach nichts mehr. Ich hatte 10 wiederkehrende  und 16 fehlende Tiere, von 26.

2. Abschiedsflug:       19. Juli um 7h30 Uhr jagte ich 25 Tauben auf.  Gleich zeigten die eine wirklich ungewöhnliche Art und Weise nach oben zu klettern, vertikal wie im Aufzug immer  höher und höher bis außer Sicht. Ich glotze lang  nach oben, aber wenn ich nach 1bis 2 Stunden Überhaupt  keine Tauben mehr sehe,  ist was faul. Nach 3 Stunde immer noch keine Tauben einzeln oder verzottelt am Himmel.  Ich verliere die Hoffnung, und nach 4 Stunden gebe ich auf. Bin moralisch fertig, besonders nach einem ersten Abdrehflug, der mir immer noch auf dem Magen liegt. Verzweifelt und müde von der Suche,  lege ich mich ein bisschen hin. Nach Bedenken über all diese schönen Flüge. Diese  25 Wiener, Abstammung und Nachzucht der Berger-Sorte, mit der ganze Trainingsarbeit die da hinter steckt,  dachte ich am liebsten  ganz mit dem Hochflugsport aufzuhören. Gegen 12h30  kommt meine Frau nach Hause und sieht an meiner Begräbnis-Figur  sofort, das etwas schief gelaufen ist.  Ich erzähle ihr den Verlust meinen Tauben, sie aber  lächelt und kündigt an, dass draußen meine Tauben herumfliegen. Ein Wunder! 20 von den 25 Tauben drehen  tatsächlich um das Dach und landen endlich nach 4 Std 45min.  Am nächsten Tag kehrte eine andere Taube zurück.  Noch 4 verloren, aber glücklich das ich nicht das Schlimmste erlitten habe. Ich kann nicht sagen was passiert ist, aber weil der Stich zusammen aufgetaucht ist, vermute ich eher das die Tauben unsichtbar oben drüben waren, eventuell auch etwas weiter abzogen.   Ab diesen Flug  entschloss ich mich endlich, den Rat meines Freundes Thierry Roy  zu folgen. Zum Teufel die Tradition, wenn es sich um das Wiedersehen meiner Tauben handelt. Da ich keine anderen Rasse habe zum Droppen  habe ich dafür einen zweiten Stich jüngerer Wiener hochgelassen. In 10 Minuten waren sie in mittlerer Höhe, das reichte aus und die ersten glitzernden Pünktchen  erschienen über ihnen. Dann engagierte sich  eine atemberaubende Show mit der ich nicht rechnete. Der eine Stich am Hochsteigen der andere am Sinken in einem  tanzenden Ballet  mit prächtigen Flugfiguren  bis zum  Zusammenschmelzen   beider Stiche. Einen Pulk von nahezu 50 Wienern tummelte sich geschlossen weiter so, aber zumindest in sichtbarer Höhe.

Teil der zurück gekommenen Wiener (7 Monate alt) der Berger-Linie, vom 2. Abschiedflug!

3. Fast-Abschiedsflug:     9. Oktober 8h starte ich  mit 21 Wienern nach 8 Tagen Pause wegen schlechtem Regenwetter. An diesem Tag war das Wetter auch nicht sehr gut, graue durchziehende Wolken aber doch spielbar, so glaubte ich. Habe nur vergessen  dass die Wetterlage sich schnell  verschlechtern kann. Die Ankunft von tiefen  nebligen Wolken und schon hatten wir es. Ich hätte nie gedacht, dass die Tauben unter diese Bedingungen  doch hoch gehen. Einige tiefere Wolken und schon waren die Wiener darin absorbiert. Von Zeit zu Zeit, weil sie etwas tiefer gingen, konnte ich sie diffus wie Geister im Nebel wahrnehmen.  Der Himmel wurde plötzlich in wenigen Minuten tief schwarz  mit starkem  Wind und ein heftiger 20 Minuten langer Regen der die Tauben schließlich total verschluckte. Später nach  Aufheiterungen, war keine Spur mehr von Tauben zu sehen.  Vielleicht aus Intuition oder Vorahnung, habe ich mich auf das Einfallsreichtum, die Intelligenz und den Orientierungssinn meiner Tauben verlassen, was dieses Mannschaft  mehrmals zuvor gezeigt hat, denn es handelte sich um die zurückgekommenen Berger-Tiere vom 2. Abschiedflug. Gegen 15 Uhr kam eine Gruppe von 7 Tauben geschlossen, 2 stunden später  noch  8 Stück ebenfalls geschlossen  und sehr müde. Vor der Nacht fand ich noch 3 im Taubenschlag. Die 3 Vermissten kamen am nächsten Tag, also hatte ich sie alle wieder.

Wiederum hab ich festgestellt, dass ein Jahr nicht dem anderen gleicht und diese Flugsaison  2019  werde ich nicht so schnell vergessen. Ich habe mehr Tauben verloren dieses Jahr durch das Abdrehen (etwas 22) als durch die Krallenkompanie geschnappt wurde. ( 4 Tauben getötet und gerade so viel, leicht verletzt ).  Und doch! Gibt es was Schöneres für  Hochflug und Kunstflug Liebhaber,   als seinen Tauben beim Spielen, Rollen, Hochfliegen zuzusehen.  Ich würde ohne Zweifel  sagen, es gibt was Schöneres: Sie alle wieder gesund und munter im Taubenschlag zu haben. Tauben die aus den Krallen des Falkenkonsortiums immer wieder ausgewichen sind, einen Abschiedsflug durchgemacht haben und retour gekommen sind, verdienen den Respekt des Züchters. Nachdem sie stundenlang gegen die Elemente gekämpft haben, ihren Weg gesucht haben, erschöpft aber  durchgehalten haben bis nach Hause, ist es doch  die größte Freude, die uns die Tauben machen können. Gerade diese mutigen, intelligenten  Flieger müssen für die Fortpflanzung eingesetzt werden und  gehören mit Sicherheit in die Zucht. Es ist natürlich üblich das diese Tauben nach der „ Tradition des Wienerfluges“ im Spät- Herbst und Winter nicht den Gefahren der Greifvögel unnötig ausgesetzt werden, nun in Ruhe im Schlag überwintern und auf die nächste Zuchtsaison im Frühling warten.

Mit den neu geborenen 2020 jungen kann es dann wieder losgehen, in der Hoffnung bessere Resultate als mit meinen 3 folgenden Preisflügen 2019 im DHC  und CFPCHV zu erreichen:

413pkt / 133 Minute /  3.14  index

402 “   /  160 “         /   2.15                                                           

345 “   /   103 “       /    3.34                                                           Robert LUNG

Wiener Hochflugtauben, immatrielles Weltkulturerbe der Unesco!

Liebe Taubenfreunde
Den Bericht über die heutige Ernennung des „Traditionellen Flugsports mit Wiener Hochflugtauben“ in das immatrielle Weltkulturerbe, den ich in Form einer Mail, von Jürgen von Ramin erhalten habe, möchte ich euch nicht vorenthalten. Massgebend und zum positiven Entscheid, haben sicher auch seine professionellen, noch nie in dieser Perfektion gedrehten Videos, beigetragen. Auch für weniger Taubeninteressierte sind sie allemal sehr sehenswert.

Video von Jürgen von Ramin
Vienna Highflyer Pigeons / Wiener Hochflieger /
Piccioni volanti viennesi / Haut-volant Viennois 

 

Sehr geehrte Damen und Herren, werte Zuchtgemeinschaft der Wiener Hochflugtaube

mit großer Freude erlaube ich mir, Ihnen/euch die Nachricht zu übermitteln, dass das

„Jauken – Traditioneller Flugsport mit Wiener Hochflugtauben“

 heute in das nationale UNESCO Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes in Österreich aufgenommen wurde. Die von der Österreichischen UNESCO- Kommission dazu verfasste Kurzbeschreibung lautet wie folgt:

„Der Begriff „Jauken“ umfasst die Zucht, das Training und das Wettfliegen von Wiener Hochflugtauben. Das Wissen und die Praxis um die besondere Taubenzucht, das Halten und Training der Tiere, das Regelwerk sowie die lokalen Dialektausdrücke werden bei Züchter*innenbesuchen, Ausstellungen oder innerhalb der Züchter*innenvereinigungen in Wien und Umgebung von Generation zu Generation weitergereicht.“ (Quelle: Presseinformation der UNESCO vom 8.10.19)

An der Erstellung des aufwändigen Antrages sowie der Durchführung des langwierigen und nicht immer einfachen Anerkennungsverfahren waren maßgeblich beteiligt: Peter Heindl (Antragsteller) sowie Dr. Berthold Traxler, Prof. Dr. Helmut Pechlaner (Verfasser der Empfehlungsschreiben) und Andrea Distl (journalistische Recherchearbeit). Mit der Aufnahme ist dem vorgenannten Team ein Paukenschlag gelungen, den es bisher weder in der Flugtaubenszene noch in der Rassegeflügelzucht überhaupt gegeben hat.

Ein beträchtlicher Wert wurde seitens der UNESCO Kommission auf die Darlegung der Tierschutzkonformität gelegt, da das Themenfeld „Kulturelle Praktiken und Tiere“ seitens der UNESCO neuerdings sehr sensibel angegangen wird.

 

Da die Wiener Hochflugtaube weder heikle Verhaltensauffälligkeiten noch aus der Sicht der Allgemeinheit morphologisch anstößige Merkmale aufweist und noch dazu zwanglos aus eigenem Antrieb fliegt, stand der Anerkennung dann aber nichts mehr im Wege. An dieser tierethischen Hürde war bekanntlich der Brieftaubensport bei der Aufnahme in unser deutsches Nationalverzeichnis im vergangenen Jahr vorerst gescheitert, obwohl die Brieftaube bzw. ihre Vorfahren unbestreitbar von kulturhistorischer Bedeutung für die Menschheit sind.

Mit der Ausübung des Flugsportes mit Wiener Hochflugtauben tragen wir ab sofort eine besondere Verantwortung für ein schützenswertes Kulturgut als „lebendige kulturelle Ausdrucksform“ und sollten uns dies bei der Auswahl der Zuchttiere und der Ausübung des Hobbys immer vor Augen halten. Jeder ist angehalten sich das nötige Wissen um die Kultur der Wiener Jauker anzueignen. Während zur Blütezeit des Hochflugsportes um 1900 in der Kronenzeitung – einem Wiener Boulevardblatt ähnlich unserer BILD Zeitung- Fachberichte über Hochflugtauben in der Tagespresse erschienen, ist es heute genauso einfach über das Internet an fundierte Artikel zu gelangen.

Auch wenn der Hochflugsport in der Liste des immateriellen Kulturerbes in Österreich geführt wird, ist davon auszugehen, dass es auch unseren Gerichten im Falle von Nachbarschaftsstreitigkeiten künftig schwerer fallen wird, uns die Haltung von Wiener Hochflugtauben zu untersagen. Überspitzt ausgedrückt, stehen Sie ab sofort unter „Denkmalschutz“. Förderlich ist sicher die regelmäßige Teilnahme an Flugwettbewerben, das Engagement in einem Verein und/oder das Verfassen von Fachartikeln. Durch das Setzen dieser Spuren kann vor Gericht belegt werden, dass das Hobby ernsthaft und im Sinne der Tradition betrieben wird und nicht nur eine wahllose Taubenvermehrung stattfindet.

Diejenigen aus dem Adressatenkreis dieser E-Mail, die nicht wissen wie Wiener Hochflugtauben aussehen, geschweige denn wie sie fliegen, finden reichliches Filmmaterial auf den YouTube Kanälen von Peter Berger oder mir.

Youtube-Videos von Peter Berger

In den folgenden Videos von Jürgen v. Ramin, werden Wiener Hochflugtauben, die von ihm auf  den rasanten Schwenkflug selektiert wurden, vorgestellt.

Close-ups of Vienna Highflyer Pigeons / Wiener Hochflug-Tauben in Nahaufnahme /

Wiener Hochflieger – vom Ei zum Hochflug!

The beauty of Vienna Highflyer Pigeons / Die Schönheit der Wiener Hochflug Tauben

Damit möchte ich auch an dieser Stelle abschließen. Für weitere Frage stehe ich gerne zur Verfügung.

Da mir die UNESCO Aufnahme schon länger bekannt ist, habe ich bereits darauf angestoßen. Ich denke, dass es die Wiener-Züchter aus dem Adressatenkreis dieser E-Mail mir heute Abend gleichtun werden.

Dann Prost und viele Grüße allerseits

Jürgen v. Ramin

 

 

 

Wiener Hochflugtauben und Steinadler, teilen sich den Luftraum über Meran / Südtirol!

David Kofler, Hotelier und passionierter Züchter von Wiener Hochfliegern und Flugkiebitzen, steht in seinem wunderschönen, natürlichen Garten des Hotel Castel Rundegg, in Meran. Sein Blick schweift immer wieder gen Himmel, den er abzusuchen scheint. Ein besorgter Gast und Beobachter, spricht ihn schliesslich darauf an. Warum ums Himmelswillen, starren sie denn immer in die Höhe? So seine Frage. Er hege ernsthafte Befürchtungen, dass er da einem Tick verfallen sei. Nun starren zwei Augenpaare in den Meraner Himmel, denn David ortet und zeigt seinem Gast ein kleines, glitzerndes Wolklein, seine fliegenden Wiener Hochflugtauben, in rund tausend Metern Höhe. Darauf folgten natürlich Erklärungen über sein geliebtes Hobby, einem wertvollen Ausgleich, im oft stressigen Alltag eines Hotel-Direktors.
Eine kleine Taubengeschichte, die nicht nur mich zum Schmunzeln gebracht haben dürfte!

Mit meinem Besuch in Meran, sind nun noch einige junge Fluggansel in den neuen Taubenschlag im Schlossgarten eingezogen.

Wir haben die, leider wie immer, zu kurze Zeit genossen und durften uns verwöhnen lassen.
David freut sich auch auf deinen Besuch im Hotel Castel Rundegg!

mehr Infos und Bilder:         https://www.rundegg.com/

David hat sich ein wundeschönes Taubenhaus gebaut. Mit einem Zucht- und 2 Flugabteilen, fügt es sich harmonisch in den Schlossgarten ein. Beste Werbung für unser interessantes Hobby!

 

4 von 8 neuen Fluggansel müssen sich nun mit den jungen Hellstörchen eingewöhnen.

 

 

 

 

 

 

 

Ein blaues Zuchtpaar aus meinen Ausgangstieren!

Mein erster Wertungsflug 2018

er blieb auch ein Spitzenflug! Und dies mit Verkaufstauben, die niemand haben wollte!

Hier die Rangliste des VSF geteilt von www.flugtauben.ch

Wiener Hochflugtauben

1. Peter Berger, Sissach                           1‘017P.           217 Min. Index: 4,68

2. Fritz Wüthrich, Herzogenbuchsee  241P.           111 Min. Index: 2,17

„                   „    „                         „                           163 P.           111 Min. Index: 1.46

3. Urs Hafner, Niederbipp                           39 P.              37 Min. Index: 1.05

Erlauer Tümmler

1. Peter Reinhard, Rüegsbach                   10 P.              10 Min. Index:1.00

 

Wie es sich heute für Top-Teams gehört, sind meistens auch ausländische Sportler involviert. Hier meine 3-jährige Täubin aus der Krombach-Linie mit dem blauen Farbing (ganz rechts) aus der Zucht von Roby Lung. Sie ist leider unfruchtbar, aber als Fliegerin bleibt sie bei mir!

Nachdem meine kleine Reserve-Gruppe Wiener Hochflieger bestehend aus 5 Hellstörchen und dem blauen Täuber, bereits seit Wochen, immer wieder tolle Flüge zeigte, stellte sich unserer Wertungsrichter Samu Baumgartner, spontan für eine Flugabnahme zur Verfügung. Am Samstag 31. März 11.00 Uhr sollte gestartet werden. Leider Hat sich das Wetter nicht ganz an die Prognosen gehalten, denn es regnete unaufhörlich. Zur grossen Überraschung und „glücklicherweise“, trafen dann noch unsere Zuchtfreunde Christian Kasper und Heinz Gerber bei uns ein. Dass meine, am Vortag verschickte Whatsapp-Meldung und -Einladung überhaupt Wirkung zeigte, war ja nicht selbstverständlich. Vielen Dank auch den lieben Kollegen, die sich sogar schriftlich entschuldigt haben. Wir Flugtübeler sind halt schon eine gute Truppe! So liessen wir es, bei Kaffee etc., weiterregnen.

Mit 90 Minuten Verspätung öffnete ich dann, dem Regen zu Trotz, meinem kleinen Flugstich das Starttor! Zwei Tage zuvor durfte ich, nachdem diese Tauben, ebenfalls bei Regenwetter, bereits 2 Stunden in der Luft verbracht hatten, zu einer Wanderung mit Freunden aufbrechen. Wie lange die Tauben dann weitergeflogen sind weiss ich nicht, jedenfalls waren sie abends in ihrem Schlag. Deshalb hatte ich schon gewisse Erwartungen!

Die Tauben zogen nach dem Start, wie es sich für Wiener Hochflieger gehört, sofort nach oben und erreichten schon nach 5 Minuten die obere Höhe, in der sie, jeweils mit kurzen Abstiegen in die mittlere Höhe, ihren ganzen Flug absolvierten.

„Glücklicherweise“, wie ich schon oben geschrieben habe, waren Christian und der sichtlich und fast ungläubig staunende Heinz zugegen, denn unter den gegebenen Umständen grenzt das Resultat  von   1017 Punkten in  217 Minuten und einem Index von 4.68, auch für mich, schon fast ans Unglaubliche!

Vielen Dank liebe „Flugbegleiter“, dass ihr so lange ausgeharrt habt.

 

Stimmen zur Ausstellung „Strassentauben“ in Solothurn

Strassentauben – entweder man liebt oder hasst sie

https://naturmuseum-so.ch/ausstellungen/aktuelle-sonderausstellung/

Im Naturmuseum Solothurn findet zur Zeit die Ausstellung „STRASSENTAUBEN“ statt. Radio SRF 1 hat diesem immer aktuellen Thema,  Sendungen gewidmet. Das sagt der Wissenschaftler Prof. Dr. Daniel Haag-Wackernagel:

https://www.srf.ch/play/radio/redirect/detail/775e86d2-d172-4a2f-8ca4-5a572e191bc7

Am Mittwoch war auch ich zu Gast im Radiostudio. In der Sendung SRF 1 am Nachmittag, durfte ich mich mit Elena Bernasconi über meine Tauben unterhalten. Wer die Sendung verpasst hast, kann die Sendung hier nochmals hören.

 

3 Sendungsblöcke  –  Das sagt der Taubenzüchter und Praktiker:

SRF1 am Nachmittag Tauben_Peter Berger 1

SRF 1 am Nachmittag Tauben-Peter Berger 2

SRF 1 am Nachmittag Tauben-Peter Berger 3

Eine kleine, für mich wunderbare Tauben-Geschichte!

Im diesem Sommer 2018, erhielt ich einen Anruf von Hans G. aus der Bodensee-Region. Er erzählte mir, dass er vor vielen Jahren bei mir Wiener Hochflugtauben bestellt und auch prompt per Post erhalten habe. Damals war sowas  noch möglich und üblich! Seither züchte er mit diesen Tauben und habe immer noch viel Freude an ihnen. 

Sein Anliegen war nun, von mir einige Tauben, also frisches Blut, für seine Zucht, zu erhalten. Natürlich war meine spontane Gegenfrage, ob er denn nie andere Tauben eingekreuzt habe. Ganz sicher nicht, seine Antwort! Die Tiere seien immer gesund und topfit gewesen und er habe keinerlei Anzeichen von Inzucht erkennen können. 

Das interessierte mich natürlich! Ich schlug ihm vor, mir doch 2-4 seiner jungen Tauben zu überlassen und im Gegenzug würde ich sie ihm, gegen garantiert fremdblutige Tauben, austauschen.

In der Zwischenzeit, durchstöberte ich meine alten Akten. Irgendwie kam mir sein Name bekannt vor. Ich führte schon immer genau Buch über jede Taube und auch über deren Verkäufe. Als ich dann den Lieferschein von 1987 in Händen hielt, wurden meine Augen vermutlich noch grösser. Seine Tauben stammten also von meinen allerersten Wiener Hochflugtauben ab, die ich ebenfalls jahrelang, ohne frisches Blut einzukreuzen, gezüchtet habe. Wie haben die sich wohl entwickelt und gehalten? Zeigen diese Nachzuchten noch Flugleistungen wie ihre Ahnen? Sie wurden wie ich dann erfahren habe, aus Angst sie an Raubvögel zu verlieren, seit Jahren, ausschliesslich in einer Volière gehalten.  Sie müssten also, gemäss landläufigen Meinungen und Ansichten, degeneriert sein und Inzuchterscheinungen aufweisen!

Seither habe ich nichts mehr gehört und eigentlich auch nicht mehr daran geglaubt, doch diese Woche kündigte sich Hans bei mir an und erschien anderntags auch prompt, mit 3 Wiener Hochfliegern im Gepäck. Ich war schon richtig gespannt, so wie Kinder, vor dem Öffnen der Weihnachtsgeschenke.  Was zum Vorschein kam, überrascht mich total!  Ich glaubte 3 Klone vor mir zu haben! 3 wunderschöne, wie aus einer Gussform gegossene, „kongruente“ Wiener Hochflieger. Auch in der Zeichnung weichen sie nur geringfügig voneinander ab.

Nun sind sie bei mir noch in Quarantäne! Ich kann es kaum erwarten, sie mit meinem Taubenschwarm zu vergesellschaften,  um auch ihre fliegerischen Eigenschaften erleben zu können. Fliegen sie noch?

Ich bin positiv gestimmt und glaube, dass sie sich nach einiger Zeit nicht mehr von meinen Hochleistungstauben unterscheiden werden. Die Gene müssen ja noch vorhanden sein!

Und, echte Wiener Hochflugtauben sind eben immer für positive Überraschungen gut!

Schwarze, Altösterreichische Kiebitze reisen nach Meran

Vier erlebnisreiche Tage im Südtirol – nicht nur, aber auch der Tauben wegen!

Meine altösterreichischen, schwarzen Kiebitze haben es ihm angetan. Dank Internet, Facebook, Homepage, habe ich schon viele, wertvolle, internationale Bekanntschaften machen dürfen! 

So kam es, dass mich David, ein junger Mann aus Meran bat, ihm doch einige Jungtauben oben genannter, seltenen Rasse zu überlassen. Nun, eine so nette Bitte wollte ich nicht abschlagen, aber die Jungtauben müssten zuerst geboren sein, um nicht zu sagen, produziert werden, lautete meine Antwort.

Und dann, wie kommen diese Tauben zu dir nach Meran? Ich kann sie abholen, wir könnten uns auf der halben Strecke treffen, oder ich lade dich ein, in mein Hotel, das war seine Erwiderung! 

Welche Variante ich gewählt habe, kann man leicht meinen Bildern entnehmen.

Es wird sicher nicht das letzte Mal sein, das wir das Hotel Castel Rundegg besuchen. Wer die Qualifikationen dieses Hauses liest, der weiss warum!

Letzte Kontrolle vor dem Einsatz in die Transportboxen.

 

 

 

Halbstündige Kontrollhalte halte ich schon für nötig!

 

Das Taubenhaus im Hotelgarten! Wenn das keine gute Werbung ist?

Noch unsicher wird das neue Heim inspiziert!

Und auch die „Zimmernachbarn,“ schmucke Seramas!

Hotel Castel Rundegg in Meran! Hier durften wir sehr komfortabel wohnen, die wunderschöne Umgebung und eine äusserst vorzügliche Küche geniessen.

Noch etwas unsicher wird die Umgebung aus der Volière betrachtet.

Ich sehe die Kiebitze bei ihren ersten Ausflügen schon auf den stattlichen Villen der Umgebung hocken!

Konkurrenz für unsere Wertungsrichter?

Es freut und ehrt mich, dass John Beans von Jollylogic,  meinen nachstehenden Beitrag in die Webseite aufgenommen hat. Schön wäre es, wenn es zu einer Zusammenarbeit kommen würde!

https://www.jollylogic.com/altimeterthree-flies-high-in-vienna/

Barometrische Höhenmessung bei Hochflugtauben

In der  Geflügelzeitung vom Jan. 2016 hat Jürgen von Ramin, Zuchtfreund und Pionier in Sachen Evaluierung und Erprobung  von technischen Hilfsmitteln zur Höhenmessung, ein neues Gerät vorgestellt. Das Altimeter Three, ein ca. 10 Gramm leichtes Altimeter, das erlaubt, genaue barometrische Höhenmessungen, mit unseren Hochflugtauben, vorzunehmen. 

Kurz darauf habe ich mir aus den USA ebenfalls ein solches Wunderinstrument schicken lassen. Damaliger Preis um die 100 CHF + um 40 CHF Versand und Zollgebühren.

Der andauernde Raubvogeldruck liess mich meine „Testreihe“ immer wieder hinausschieben, schliesslich wollte ich das kostbare Stück nicht verlieren und nicht unbedingt als Beute eines Wanderfalken, in seinem Horst wissen.

Schon im zeitigen Frühjahr 2018 zeigte eine kleine Truppe, meine 6 Wiener Reserve-Hochflugtauben, konstante, sehr gute Flugleistungen. Die Gruppe ist klein genug, um weit entfernte Wanderfalken nicht sofort anzulocken. Jedenfalls herrschte diesbezüglich seit Wochen angenehme Ruhe. 

Mittels einer Holzattrappe mit den Massen und Gewicht des Altimetere habe ich mehrere Befestigungsarten ausprobiert, aber keine überzeugte mich wirklich. Ein Video eines Taubenschwarmes mit auf den Schwänzen montierten Taubenpfeifen, brachte mich auf eine neue Idee.

AltimeterThree links, Alu-Befestigungsmodul rechts

Einheit montiert!

Die beiden Klettbänder werden zur Montage aufeinander gedrückt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aus ca 0.3 mm dickem Aluminiumblech fertigte ich ein Trägermodul, dass ich zwischen den mittleren Schwanzfedern, befestigte. Eine Blechschraube dient als Arretierung und ein Mini- Kabelbinder zum Zusammenhalten der Federn.  Das federleichte Blechteil, innen mit selbsthaftendem Klettband ausgelegt, befestigte ich auf einer möglichst erfahrenen Taube. In meinem Fall einem meiner blauen Wiener.  Dieser Täuber hat von Anfang an gut mitgespielt und machte nie Anstalten, sich wegen seines Huckepacks, etwas anmerken zu lassen. Auch ihn liess ich anfänglich mit einem baugleichen Holzquader fliegen. Zur Zeit trägt er das Alu-Modul immer auf sich und es fügt sich so schön ins Schwanzgefieder ein, dass es auch nicht sichtbar ist. Das AltimeterThree kann ich so schnell entfernen, bzw. remontieren.

 

Das Altimeter3 lässt sich mittels einer App mit meinem Handy verbinden. Vor dem Flug montiere ich die „Blackbox“ auf den Taubenschwanz und schalte das System ein. Die App bringt dann die Aufforderung, eine Verbindung herzustellen und anschliessend zu starten. Im gleichen Moment starte ich die Tauben und meinen Chronographen als Vergleichszeitmesser.

Sind die Tauben, inkl. der Messtaube, nach dem Flug gelandet, kann ich erneut eine Verbindung herstellen, die Mission beenden und dann die Daten vom Altimeter auf mein Handy herunterladen.

Skala mit der Höhenmesskurve auf dem Iphone!

Angaben zum Flug!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sensationell was sich mittels dieser Technologien messen lässt. Wir haben nun eine Methode, die wirklich objektive Messungen zulässt. Gegenwärtig werde die Höhen anhand der Grösse der Tauben, der Sichtbarkeit des Schwanzes, des Kopfes und des Flügelschlages geschätzt.

Die Wetterbedingungen mit unterschiedlicher Luftdichte, Feuchtigkeit und Beleuchtung sind Faktoren, die bei einer Bewertungen von Auge, schon Unterschiede ergeben und daher als subjektive Messungen angesehen werden müssen. Nur wenn auch hier eine gewisse Fehlerquote eingerechnet werden muss, haben doch alle Teilnehmer ausgleichende Bedingungen.

Brauchen wir unsere Wertungsrichter noch? Ich glaube schon! Ein Wertungsflug ist ja meistens auch ein kleiner gesellschaftlicher Anlass unter Gleichgesinnten auf den man nur ungern verzichten möchte. Sicher werden in Zukunft solche Altimeter zur genauen, nachträglichen Beurteilung, hinzugezogen werden.

Ich warte jetzt auf die nächste Generation Altimeter. Im Zuge der Miniaturisierung wird sicherlich bald noch ein kleineres, leichteres Modell entwickelt werden, dass dann an den Fussring der Taube angedockt werden kann.

Peter Berger

Die neue Generation 2018 am Start!

Eine kleine Vorserie meiner bunten Truppe!

Das erste wunderschöne, rote Gansel! Leider ist es bis zur Veröffentlichung des Bildes bereits in die Krallen des WF gefallen. Jammerschade!

1 x rot und 1 x schwarz aus einem schwarzen Paar!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

3 Fluggansel und 4 Altösterreichische Flug-Kiebitze!

 

 

 

 

 

 

 

in den nächsten Tagen wird die 2. Brut in der oberen Etage schlüpfen.

Bald müssen auch diese zwei Hübschen den Zuchtschlag verlassen.

Und auch diese beiden Hellstörche.

Man beachte hier den schön geformten Kot. Ein Indiz für gute Gesundheit!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tag 1 im Flugschlag!

Der Futtertrog ist ja schon bestens bekannt.

Tag 2, wer das Wasser noch nicht gefunden hat, dem hilft die gefüllte Schale unter der Tränke!

Eigentlich möchten wir ja nach draussen!

 

Der Schieber ist geöffnet, wer wagt es zuerst?

Bald wird die nähere Umgebung erkundet und zum Sonnenbaden genutzt.

Am 3. Tag wagt man sich schon etwas weiter weg. Meistens ist die Voliere der Alttauben ein gerne angesteuertes und bekanntes Ziel.

Besuch aus dem fernen Elsass

Am 2. November durften wir, Christian, Samu und meine Wenigkeit, Roby Lung, den Wienerhochflug-Spezialsten aus Ingwiller im Elsass, bei uns im Baselbiet begrüssen.

Mit einem Schlagbesuch bei Christian begann die kleine Runde. Bei Christian fliegen einige Wiener aus Roby’s Zucht. Eine Flugdemo seiner Wiener Gespitzten, endete schnell mit dem  Auftauchen eines Wanderfalken. Zum Glück ist er erfolglos abgezogen und hat sich vermutlich dem ebenfalls über Zunzgen kreisenden Brieftaubenstich gewidmet.

Zum Mittagessen ging’s auf unseren Hausberg. Die Aussicht von der Kanzel der Sissacherfluh begeistert sogar uns „Eingeborene“ immer wieder, geschweige denn „Touristen“. Der Blick über das schöne Oberbaselbiet ist ja auch gewaltig! Leider hat sich das Alpenpanorama wie so oft, hinter einem Nebelschleier, versteckt.

Dank meiner Blitzidee vom Vorabend, eine WhatsApp-Nachricht an unsere Wienerleute zu versenden, haben sich  spontan weitere Hochflug-Freaks angemeldet. Wie zu erwarten habe ich auch einige Leider-Absagen erhalten. Der Beruf geht ja auf jeden Fall vor!

Nach dem Mittagessen, Franco stiess ebenfalls zu uns, ging es zurück zu meinen Tauben. Fritz und Pesche erwarteten uns bereits im Garten!
Wenn ich schon mal 4 Wertungsrichter gleichzeitig bei mir begrüssen durfte, wollte ich auf jeden Fall einen Flug meiner Himmelsstürmer von 8 Augen werten lassen. Nach dem Start zog der Stich sofort geschlossen und rassig auf Höhe. Aber nicht lange! Leider schlug der Wanderfalke auch bei meinen Tauben sofort zu und verstreute den Schwarm in alle Himmelsrichtungen. An eine Wertung war so nicht mehr zu denken, da der Räuber immer wieder störte und einen gültigen Flug nicht mehr zuliess.

In der wohligen Wärme unserer Stube, bei guten Gesprächen über Tauben, bis zum Video über einen sich selbst peitschenden Pfarrer, ging der Nachmittag nur zu schnell vorbei.

Vielen Dank für den gemütlichen Tag mit euch!

Peter Berger

Meine ersten Wertungsflüge 2017

Nachdem meine beiden Stiche, beide um die 30 Jungtauben, ansprechende Resultate flogen, bat ich unseren Zuchtfreund und Wertungsrichter Samu die nachstehenden Flüge zu werten. Es sind Hellstörche meiner Linien, Krombachs und 8 blaue Tauben aus 2 Zuchtpaaren. Start jeweils vormittags, was mit den jetzigen heissen Wetterbedingungen keine längeren Flüge erwarten lässt.

Mein 2. jüngerer Stich flog abends gegen 3 Stunden, aber da war, es ist ja immer so, kein Richter zugegen!

Nun hier meine erste Vorgaben:

21. August 2017   28 Wiener Hochflugtauben                                           391 Punkte   93 Minuten   4.2 Index    Richter: Samu Baumgartner

07. August 2017     24  Wiener Hochflugtauben                                        301 Punkte   77 Minuten   3.9 Index    Richter: Samu Baumgartner

 

Zu Besuch bei unserem Zuchtfreund Roby Lung.


Wenn ich mir estwas in den Kopf gesetzt habe, so versuche ich es auch durch zu ziehen. Dazu gehörte ein lange versprochener Revanche-Besuch bei Roby Lung im Elsass, der für 2016 vorgesehen war.

So geschah es, das Christian, Samu und ich am 21. Dezember, kurz vor Weihnachten aufbrachen,  nicht wie damals die 3 heiligen Könige aus dem Morgenland, um das Christkind zu suchen , sondern um unserem versierten Wienerzüchter und Flugrichter, Roby, im heimeligen Ingwiller einen Besuch abzustatten.

Wir  haben das Baselbiet bei strahlendem Sonnenschein hinter uns gelassen, um dann ab Basel nur noch eine dicke, neblige Wolkendecke über uns zu haben.

Dafür wurden wir dann von Roby und seiner charmanten Doris in ihrem pittoresken Heim, ganz herzlich empfangen.
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Uns interessierten natürlich zuerst die Anlage, die ich bis dahin nur von Bildern kannte, Ja da könnte man fast neidisch werden, ob dem Platz, der da dem Züchter und vor allem den Tauben zur Verfügung steht.

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An Gesprächsstoff fehlt es, wie wir wissen, bei unserem Hobby,  nie. So wurde von Anfang an eifrig diskutiert.

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Ein Zucht-Abteil mit wunderschönen Wiener Hochfliegern, denen wirklich viel Raum zur Verfügung steht.

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Hier ein Abteil mit den Schwarz-gespitzten oder Geschwingten. Ein sehr attraktiver Farbenschlag der allen sofort ins Auge stach. Wiener Hellstörche, die mir zum Teil bekannt erschienen. Roby und ich haben nämlich letztes Jahr 3 Paare getauscht.

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Die roten Ciung, eine rumänische Flugtaubenrasse.

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Roby hat das Objekt, an dem ich schon lange herum studierte! Eine um die eigene Achse, drehbare Liege, die es erlaubt ohne aufzustehen, seine Position zu ändern um so seinen Tauben immer folgen zu können. Es fehlt nur noch die elektronische Steuerung und die zugehörige App auf dem Smartphone.

Nach einem herrlichen Mittagessen zu fünft, in einem in der Nähe gelegenen Restaurant, stiegen wir dann in die oberen Gefilde des Wohnhauses.
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Im Estrich des typisch elsässischen Fachwerkhauses sind die Jugtauben oder die Flieger untergebracht.

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Ein Dachausflug wie wir ihn auch von alten Illustrationen kennen.

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In diesen blitzsauberen Estrich-Abteilen, aus denen die Flugtauben, Stich für Stich, in den gemeinsamen Abflugkasten geleitet werden können, haben wir nur ganz hübsche Wiener und einige Ciung, Robys Zweitrasse, angetroffen.

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Wie immer wenn es schön und interessant ist, verging die Zeit nur zu schnell und wir starteten zurück ins Baselbiet. Natürlich wie fast schon üblich, mit etwas Lebware im Kofferraum.

Vielen Dank Roby und Doris für den schönen Tag, den ihr uns da beschert habt. Wir kommen gerne wieder, wenn die Tage länger sind!

Noch ein Wertungsflug 2016 zum 2. Advent mit 433 Pt. 137 Min. und Index 3.16

Wertungsflug Wiener Hochflugtauben vom 3. Dezember 2016
433 Pt. 137 Min. 3.16 Index

Nachdem meine Tauben über die ganze Flugsaison immer stark vom Wanderfalken bedrängt wurden und daher kein ansprechendes Wettflugresultat resultierte, wollte ich meinen Hellstörchen noch einmal Gelegenheit geben, zu zeigen, was in ihnen steckt.

Als Züchter weiss man ja, was die Tauben leisten können! Leider muss man die schönsten Flüge meistens alleine geniessen . Also unternahm ich nochmals einen Anlauf, um  unsere Wertungsrichter zu aktivieren.  Erfreulicherweise haben sich alle bei mir gemeldet! Vielen Dank! Aus Vernunftgründen durfte der,  distanzmässig am Nächsten gelegene Samu, seines Amtes walten.

Bei bedecktem Himmel, einer Temperatur von +6° und relativ starkem Wind startete ich meinen Stich um 12.29 Uhr. Die 17 Hellstörche und 1 Dunkelgehämmerte zogen innert 8 Minuten in obere Höhe. Es wurde ein Flug der viel zu protokollieren gab. Also mit einigen Höhenwechseln. Der Wind liess dann etwas nach und der Himmel wechselte plötzlich zu einem mit leichter Bewölkung durchzogenen Blau. Die längste Phase in obere Höhe dauerte 51 Minuten, wovon 21 Minuten unsichtbar. Angriff eines riesigen Habichtweibes um 13.56 Uhr. Eine Taube stürzt und flüchtet in einen Baum. Prompt wird sie Opfer des Räubers! Der Rest fasst kurz darauf wieder zusammen und fliegt noch um die 20 Minuten weiter. Ein gestern verloren geglaubter Kiebitz fügt sich in den Stich ein. Alle landen gemeinsam nach 2 Std 17 Min.
Danke Samu für deinen Aufwand und deine Wertung!

Warme Klamotten waren für die Zuschauer dieses Fluges nicht die falsche Wahl! Den Akteuren in der Luft scheinen die kalten Temperaturen nichts anzuhaben.
Warme Klamotten waren für die Zuschauer dieses Fluges nicht die falsche Wahl! Den Akteuren in der Luft scheinen die kalten Temperaturen nichts anzuhaben.

 

Mein neues Gansel-Video September 2016

 

Diese Tauben sind immer wieder für eine Überraschung gut! Ihre variantenreichen Flugspiele, lassen mein Herz oft höher schlagen. Leider kriegt man nicht alles durch die Linse.

Allein ihre Färbung mit den grossen Kontrasten, bietet oft mehr tolle Effekte, im Spiel mit dem Licht der flacher stehenden Herbstsonne, als das Flimmern meiner Hellstörche!

 

Werbung für unser schönes Hobby!

Auffallen tun sie manchmal schon, meine fliegenden Tauben! Jedenfalls gewissen Leuten, die nicht , oder noch nicht mit Stöpseln in den Ohren oder dem Smartphone vor dem Gesicht durch die Gegend wandeln!

Zum Glück gibt es sie noch, Leute wie du und ich, die auch noch etwas von der Natur und allem was da „kreucht und fleucht,“ erhaschen.  So werde ich immer wieder auf meine Tauben angesprochen und oft auch richtig mit Fragen gelöchert! Natürlich gebe ich ja gerne Auskunft und erkläre meinem oft erstaunten Gegenüber, dass es keine Brieftauben, sondern Hochflugtauben seien und dass es noch hunderte andere Taubenrassen mit ihren einst angezüchteten Eigenschaften, Formen und Farben gäbe. Darunter meine langjährigen Favoriten, eine vom Aussterben bedrohte Spezie,  eben die rassigen Wiener Hochflugtauben!

Kürzlich, an einer folkloristischen Veranstaltung in unserer Strasse, kam ich mit  Heiner Oberer, seines Zeichens redaktioneller Mitarbeiter unseres Lokalblattes „die Volksstimme“ ins Gespräch. Der über uns in wilden Kehren anfliegende Taubenschwarm blieb auch ihm nicht verborgen. So kamen wir auf meine Tauben zu sprechen, was dann, wenig später zu unserem Interview führte.

Das Resultat kannst du unten lesen! Da ich ja viel mehr erzählte, als der gute Mann aufnehmen konnte, gibt es da eine kleine Ungereimtheit!  Fachleute wissen, das der Wanderfalke nicht, wie erwähnt,  10 Tauben aufs mal schlagen kann. Gemeint war natürlich dass er einige Tiere so verletzen oder verjagen kann, dass sie dann nicht mehr nach Hause zurückfinden. Es stimmt halt nicht immer alles so genau, was in der Zeitung zu lesen ist!

Anklicken zum Vergrössern!

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Nachzuchten 2016

 

28. April 2016 – 35 frisch abgesetzte Jungtauben!

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Noch etwas erstaunt blicken die zukünftigen Flieger in die Linse!

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Bin ich nicht ein hübsches Kerlchen?

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Auch ein schöner Rücken kann entzücken!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Nun gilt für die Jungmannschaft möglichst schnell futterfest zu werden! Die jungen Tauben picken nach allem was da herumliegt und ahmen den Geübteren vieles nach. Einige haben anfänglich oft Probleme die Tränke zu finden. Zugekniffene Augen sind ein Zeichen dafür! Hier hilft es , den Kopf des Täubchen schnell in die Tränke zu tauchen, was meistens mit gierigem Trinken quittiert wird.

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Ein mit Wasser gefüllter Teller in den die Tränke gestellt wird, hilft den Jungen das Wasser besser zu finden. Er wird jedoch rasch verschmutzt und sollte deshalb schnell wieder ausgewechselt werden.

Projekt Wiener Hochflug-Gansel 2016

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Bereits im „warmen“ Dezember 2015 habe ich meine 4 Gansel-Paare in einem separaten Abteil zur Brut schreiten lassen.  5 Jungtiere konnte ich als erste einfliegen, was sich als nicht ganz einfach erwies. Diese Jungtauben verweilten nicht lange auf dem Dach und hoben ab. Kreuz und quer wie das Wiener tun, stoben sie durch die Luft. Später waren sie ab und zu auf den umliegenden Dächern zu sehen, machten aber keinerlei Anstalten in ihren Schlag zurück zu kehren. Nach drei Tagen waren alle wieder anwesend und begannen alsdann auch mit dem Truppfliegen. Was sie von meinen Hellstörchen, mit denen sie nicht verwandt sind,  total unterscheidet ist, dass sie über grosse Strecken streifen. Manchmal blieben sie 30 Minuten weg, um dann in mittlerer Höhe wieder zu erscheinen. Natürlich kommt man in Versuchung zu denken, dass sie sich irgendwo niederliessen! Nachdem sie mir zweimal nach 150 und 200 Minuten in die Nacht flogen, bin ich überzeugt, dass sie das Fliegen im Blut haben. Flüge bis zu 4 Stunden waren in den letzen Tagen bald Gewohnheit. Letzte Woche, also Mitte April war der Falke da. Er war sofort nach dem Start, wie wenn er gewartet hätte, zu Stelle und ging auf Angriff. Am Abend waren wohl alle Tauben  wieder im Schlag, jedoch 2 verletzt, wovon die eine am Bauch genäht werden musste. Mal sehen wie es weiter geht. Schade wäre es vor allem um das schwarze Gansel (Bilder unten, oder im Beitragsbild oben im Zentrum , links davon das Nestgeschwister) Solche Tiere müsste man zurückhalten, um sie für die Zucht verwenden zu können!

Nachzucht 2016 aus dem roten Täuber von Roby Lung  und meiner blauen Täubin!

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Ein nahezu ideal gezeichnetes Gansel schwarz 16 D 604 mit bereits 4 stündigen Flugabsolvierungen!

Unbekannt

 

 

 

 

 

 

 

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Baby-Gansel! Fast zu schön für die Risiken des Hochflugs!

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obiger Jungtäuber mit einer Tante. Zuchtpaar für 2017

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Ansprechend gezeichnete Gansel für die Zucht 2017

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dsc_1059 Wir sind noch nicht alle optimal gezeichnet!

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Aber im Flug halten wir mit den Hellstörchen mit!

Flughöhen unserer Hochflugtauben, ein Bericht von Jürgen von Ramin.

Haben, durch den Einzug modernster Messmethoden im Flug-Wettbewerb, Wertungsrichter bald ausgedient?

Während bei allen Sportarten, bereits seit Jahrzehnten, die Zeit mit Stellen hinter dem Komma gemessen wird, Distanzen mit Laser vermessen werden, begnügen sich Flugtaubensportler bis jetzt, noch immer der althergebrachten, subjektiven Messmethoden. Eigentlich geschätzten Werten, was die Höhen anbetrifft!

Die moderne Technik macht’s möglich. Jürgen von Ramin hat über seine Studien und Versuche mit einem Mini-Altimeter, einen sehr interessanten Bericht verfasst, den er in der Geflügelzeitung erscheinen liess und den ich Nicht-Abonnenten der GZ nicht vorenthalten möchte.

GZ Artikel Höhenmessung

 

Projekt Wiener-Hochflug-Gansel

 

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Elternpaar blau gespitzt. Bemerkenswert ist, dass die Täubin neben weissen Abzeichen, bereits ein dunkles Auge links und ein Perlauge rechts, besitzt.

Im Beitrag vom Juli 2015 habe ich über die grosse Ueberraschung berichtet, die mir obiges Zuchtpaar bereitet hat.

Heute bin ich einen Schritt weiter! Wie gross der Schritt aber ist, wird sich noch weisen! Vielleicht sind es noch viele kleine Schritte die ich vor mir habe, um die schon recht ansprechend gezeichneten Fluggansel, bis zur Reinzucht zu bringen. Ein Unterfangen, bei dem es gilt, die exzellenten Flugleistungen, die alle Ahnen und Nachzuchttiere des Ausgangs-Paares zeigen, zu erhalten.

Vom Elternpaar habe in der Saison 2015,  12 Jungtiere gezogen.  Teilweise durch  Ammenaufzucht, um diese Anzahl zu erreichen. Davon fielen 3 reine Gansel, 1 asymetisches Gansel mit blauem Flügel rechts. Diese 4 Jungtauben sind Täubinnen. Ein einziger Täuber zeigt Ansätze zum Gansel  und wie die 4 Täubinnen dunkle Kirschaugen. Die anderen Jungtiere sind alles Weiss-Spitzer mit Perlaugen. 

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Geschwister-Paar, Täuber mit Gansel-Anlagen!

 

 

 

 

 

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Täuber rechts zeigt Ansätze zum Gansel. Beide Augen kirschenfarbig.

 

 

 

 

 

 

 

Hier beginnt meine kleine Geschichte, die bei den doch grossen Distanzen, die wir Flugtaubenzüchter auseinander liegen, ohne moderne Kommunikationsmittel wie Internet etc. nicht so schnell zu verwirklichen gewesen wäre.

Nun aber,  wie verfährt man weiter? Meine Weiss-Spitzer sind verwandschaftlich sehr eng, in Linie gezüchtet. Ich brauche also neues Blut mit ähnlichen erblichen Voraussetzungen! Vor allem, die fliegerischen Anlagen müssen gegeben sein! Jürgen von Ramin  gab mir den Tip, mich an  Herrn Schwegel zu wenden. Er habe vom leider verstorbenen Zuchtfreund Karl Krombach, Schwarzspitzer übernommen und nun ebenfalls Gansel bei seiner Nachzucht erhalten. Bei Herr Schwegel waren aber besagte Tauben nicht, aber durch ihn wurde ich an Wolfgang Nitzschke in Spesbach, Rheinland-Pfalz, weitergeleitet. Er antwortete umgehend und bestätigte, dass aus seinen Schwarzspitzern auch teilweise Gansel-Nachzucht fallen würde. Spontan anerbot er sich, mir seine im Moment einzige  in Frage kommende Taube, ein blaues Gansel, zu überbringen, da er ja sowieso schon lange gerne bei mir vorbei kommen wollte. Sein Besuch, in Begleitung seines Zuchtfreundes Rheinhold, hat mich natürlich überaus  gefreut.

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Gansel-Täuber vorne von Wolfgang Nitzschke

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Gansel-Täuber rechts stammt aus Schwarzspitzern von Wolfgang Nitzschke.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bei unseren interessanten Gesprächen durfte ich von Wolfgang erfahren, dass auch Roby Lung aus Ingwiller im Elsass, Schwarzspitzer von Krombach übernommen habe und seines Wissens in der Nachzucht z. T. Rote  Tauben mit „Ganselansatz“  gefallen seien.

Roby Lung, den ich kurz darauf kontaktierte, war ebenfalls sofort bereit mir zwei solche, in Frage kommende Tauben, zu überlassen.  Auch er überbrachte mir seine beiden Roten spontan und beehrte mich mit seinem Besuch. Wenn so eingefleischte Züchter aufeinander treffen, wird es nicht langweilig. So verstrich die Zeit nur zu schnell,  wie kann es anders sein, mit hochinteressanten Fachgesprächen und Erfahrungsaustausch, zum Thema Wiener-Hochflugtauben.

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Roter Täuber1 mit weissem Gesicht und weissen Anflügen am Flügelbug. Ansätze zum Gansel. Aus  der Zucht Roby Lung !

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Roter Täuber 1 von Roby Lung, DIe Täubin ist ein asymmetrisches Gansel.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nicht vergessen will ich Gerhard Krapf aus Berka Werra in Thüringen, der mir aus seinem bunten Wiener-Strauss ebenfalls 2 gescheckte Tauben mit Kirschaugen überlassen hat. Leider sind beide Täubinnen! Evtl. kann ich sie später verwenden. Bemerkenswert ist, dass ein befreundetes Ehepaar von Gerhard, die Tauben anlässlich einer Reise in die Schweiz, freundlicherweise überbracht hat.

Nun stehen sie da, die zukünftigen Zuchtpaare, vorerst auf dem Papier und meinen Bildern! Das Glück war mit hold, dass  sich diese 3 neuen Tauben alle als Täuber entpuppt haben. Ich bin gespannt, was aus diesen Paaren resultieren wird!  Sind es im Idealfall Gansel, vielleicht wieder Weissgespitzte, oder einfach Schecken? In einigen Wochen werde ich mehr wissen und die Bilder der ersten Nachzuchttiere hier einfügen.

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Roter Täuber 2 von Roby Lung

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Roter Täuber 2 von Roby Lung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Roby, überliess mir zudem 3 Paar ganz schöne Krombach- Hellstörche seiner Flugmannschaft und ging, mit einigen bewährten Tauben aus meinem Wettflug-Stich, auf die Heimreise. Das Ziel ist, die daraus resultierende Nachzucht mit den eigenen Tauben im Flug zu vergleichen und allenfalls auch zur Blutauffrischung in die eigenen Bestände zu integrieren. 

Es verbleibt mir im Moment allen beteiligten Zuchtfreunden, die mir spontan mit Tips, Rat und Tat beigestanden sind, ganz herzlich zu danken. Keine Selbstverständlichkeit, sind wir doch alle mehrere Autostunden entfernt.  Ob aus meinem Gansel-Projekt was wird, wird sich weisen. Leider besitze ich nicht genügend Räumlichkeiten, um mein Projekt im ganz grossen Stil durchzuziehen. 

Mein Ziel wäre, diesen alten, attraktiven, vermutlich beinahe ausgestorbenen Farbenschlag der Wiener Hochflugtauben, wieder zur Wettflugreife zu bringen!

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Portrait meiner Fluggansel-Täubin vom Geschwisterpaar

 

Die beiden nachstehenden Bilder sind  Gansel aus meiner früheren Versuchsreihe! Leider wurden sie seit Generationen nur noch in Volièren gehalten!

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Portrait eines Fluggansels, wie sie noch anzutreffen sind. Leider sind auch sie nur noch Ausstellungstauben.

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Gansel wie oberes Bild! Man beachte die Kopfform und den kurzen Schnabel.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im nachstehenden Video das ich auf auf YouTube entdeckt habe, sehen wir einen sehr grossen Stich geelsterter Flugtauben. polnische „Golebie Murzyny“ Die weissen Flügelspitzen erzeugen im Sonnenlicht einen ausserordentlich schillernden Effekt!

Genau so attraktiv sehen auch Wiener Hochflug-Gansel im Flug aus!

 

https://youtu.be/29ocvZbA0cs

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Flug-Video meiner Zuchttauben!

Meine Wiener Hochflug-Zuchttauben bei ihrem Flugspiel!

Noch vor kurzer Zeit war es undenkbar, unsere Zuchttauben, die gleichzeitig auch die Zucht-Reserve bilden, fliegen zu lassen. Zu stark war der Druck durch die geflügelten Feinde! Wenn Elterntiere geraubt werden ist auch in den meisten Fällen die nachwachsende Brut dem sicheren Tod geweiht. Während wir Taubenzüchter, bei bereits grösseren Kücken, künstlich nachhelfen können und die Jungbrut von Hand, mit viel Mühe und Aufwand, aufziehen können, haben unzählige Jungvögel in der Natur keine Chance hochzukommen. Sie verhungern elendiglich und unbemerkt in ihren Nestern!

Dies hat zur Folge, dass die meisten Taubenzüchter ihre wertvollen Zuchttiere fast nur noch in den Schlägen und Volieren halten können. Tauben zählen zu den wenigen, in Menschenobhut betreuter Tiere, denen noch ein wirklich artgerechtes Leben geboten werden kann. Infolge dessen, macht ein Festhalten der Tauben für uns Flugtaubenzüchter wenig Sinn. Diese Tauben wollen fliegen und sie tun dies wirklich freiwillig und haben offensichtlich ihre Freude an der Bewegung im freien Luftraum.

In meinem Video können Sie dies miterleben! Auch nach einigen Wochen Brut- und Aufzuchtzeit sind die Taube sofort wieder in Hochform und beweisen dies mit ihrem tollen, rassigen Flugspiel.

1. Wertungsflug – Samstag 5. Sept 2015 – 158 Min. – 648 Pt. – 4.1 Index

Ein gut gelungener Wertungsflug

Nachdem zwei Wettflug-Versuche kläglich gescheitert sind, flogen meine Tauben der 1.  Brut ein gutes, ansprechendes Resultat!

Eine Flugdauer von 158 Minuten mit einer Punktzahl von 648 und einem Index von 4.1, kann sich, bei rassigen Stilflugtauben, sicher sehen lassen.

Wie ich in meinem vorangegangenen Beitrag erwähnt habe, ist der ganze, sehr hoffnungsvolle Stich der 2. Brut entflogen, einfach abgedreht! Ein Versuch mit dem Stich der 1. Brut scheiterte am Samstag 29. August kläglich. Bei 32 Grad Hitze flogen die Tauben gerade einige Runden um alsdann sofort wieder zu landen. Ich habe meine Tauben noch nie so erlebt, hechelnd mit geöffneten Schnäbeln suchten sie sofort ihren Schlag auf.

Nun,  eine Woche später, bei einem Thermometerstand  um 16 Grad, waren die gleichen Tauben nicht wieder zu erkennen.  Um 16.24 Uhr startete ich meine Tauben. Sie zogen sofort nach oben und erreichten die Punkthöhe nach 6 Minuten. Dies obwohl zwei Tage zuvor, eine Taube dieses Stiches, vom Wanderfalken, kurz nach dem Start, in Haushöhe geschlagen wurde.

 

Leider trüben in letzter Zeit, hoffentlich nur durchwandernde Falken, die Freude an schönen Flügen!

Es wurde für mich ein nervenzehrender Flug! Nach sehr langer Unsichtbarkeit des Stiches, setzte zu allem Uebel leichter Regen und starker Wind ein und dunkle, nicht erwartete Wolken, schoben sich recht tief unter die obere, weisse Wolkenschicht. Wir wähnten meine Tauben zwischen diesen Schichten und ich fürchtete bereits wieder ein grosses Debakel.  Das durfte nicht wahr sein! Es kam zu meinem grossen Glück doch noch gut. Im Nord-Osten erspähten wir die 24 Pünktchen in höchster Höhe, aber nicht im Süd-Westen, wo wir den Stich zuletzt gesichtet hatten. Vermutlich sind die Tauben ganz clever der Wolkenbank ausgewichen und haben das schlechte Wetter umflogen. Die eng zusammen fliegende Schar liess sich etwas sinken um nach einer guten halben Stunde im oberen Bereich der mittleren Höhe , erneut auf Punkthöhe zu steigen. Alsdann entschwanden sie unseren Augen erneut.  Der grosse Unterschied war nun, wir hatten einen praktisch wolkenlosen, strahlend blauen Himmel über uns und dennoch  blieb der Stich lange Zeit unauffindbar. Samu Baumgartner, mein Wertungsrichter, erspähte ihn zuerst. Nun durften wir noch einen schönen Bilderbuch-Flug geniessen. Mit Schwenken und Wenden, szintillierend im Abendlicht, zogen die Tauben tiefer um nach der Landung innert 5 Minuten in ihren Schlag einzuspringen.

Ein wunderbares Gefühl, seine Tauben wieder im sicheren Schlag zu wissen!